Die Likert-Skala ist ein Verfahren zur Messung persönlicher Einstellungen, die mittels Items abgefragt werden, wobei die Items positiv oder negativ formulierte Aussagen über einen Sachverhalt darstellen, zu dem die Befragten ihre Zustimmung oder Ablehnung in mehreren, vorgegebenen Abstufungen äußern können. Die vorgegebenen Antwortmöglichkeiten sind in der Regel so konstruiert, dass der Abstand zwischen den verschiedenen Antwortmöglichkeiten möglichst gleich ist.
Eine Likert Skala umfasst in der Regel eine Reihe von Einstellungsitems oder Wertitems. Zu jedem Item werden die Probanden nach dem Ausmaß der Übereinstimmung oder Nichtübereinstimmung gefragt. Die Messwerte werden summiert, dann meist gemittelt und ergeben den individuellen Messwert einer Person auf dem Kontinuum des untersuchten Merkmals. Implizite und explizite Voraussetzungen dieser Art der Skalierung ist, dass die Items gleichwertig sind, keine Skalierung der Items sondern der Personen vorgenommen wird, die Existenz eines Einstellungsuniversums U mit einer prinzipiell nicht begrenzten Anzahl der Items, jede Teilmenge von Items aus U entspricht theoretisch jeder anderen. Probleme der Skala sind etwa allgemeine Reaktionstendenzen, etwa dass jemand eher zu extremen Antworten neigt, jemand anderer eher nur mittlere Skalenwerte wählt, die den Skalenwert beeinflussen.
Beispiel: Skala zur Messung autoritärer Einstellung (Adorno et al., 1950: The Autoritarian Personality)
- Gehorsam und Respekt vor der Autorität sind die wichtigsten Tugenden, die Kinder lernen sollen.
- Was die Jugend am dringendsten braucht, ist strenge Disziplin, eiserne Entschlossenheit und den Willen zur Arbeit und zum Kampf für Familie und Vaterland.
- Die Wissenschaften haben zwar ihre Bedeutung, aber es gibt viele Dinge, die der menschliche Geist wohl nie begreifen wird.