Beim Phänomen der Dickpics bzw.
Penisfotos handelt sich um ein unaufgefordert zugesandtes Bild eines
männlichen Geschlechtsteils, mutmaßlich das des Absenders, wobei eine
Studie aus dem Jahr 2018 zeigt, dass 46 Prozent der britischen Frauen
zwischen 18 und 36 bereits mindestens ein Dickpic bekommen haben.
Besonders häufig werden solche Fotos über Dating- oder
Social-Media-Plattformen wie Snapchat oder Instagram verschickt.
Wer ein Dickpic bekommt, empfindet oft Ekel, Scham oder fühlt sich sogar
schuldig. Das Versenden von ungewollten Dickpics ist für die
Empfängerinnen oft nicht nur verstörend und belästigend, sondern ist
sogar eine Straftat. Das Versenden von unaufgeforderten Dickpics zählt juristisch gesehen als
unaufgefordertes Verbreiten pornografischer Inhalte, wobei Täter oder
Täterinnen mit Geldstrafen oder Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr
rechnen müssen.
Männer verschicken Dickpics meist mit dem Wunsch nach Reziprozität, also
Gegenseitigkeit. Einfacher gesagt, viele Männer hoffen, als
Antwort auf ihr Foto ein vergleichbares Bild zu bekommen. Eine weitere
Motivation ist laut einer Studie die Absicht, die Empfängerin oder den
Empfänger mit dem Bild sexuell zu erregen. Das hat letztlich mit Macht
und Dominanz zu tun, denn die Empfängerin oder der Empfänger wird
dazu gezwungen, das Bild zu betrachten.
Im Buch "Unsere Sexualitäten. Teil I: Basics - Probleme - Lösungen" von
Steffen Fliegel findet sich einerseits ein sachlich fundierter aber dennoch leicht lesbarer Überblick
über alle Erscheinungsformen der menschlichen Sexualitäten
sowie deren Störungen, und bezieht sich dabei auf Frauen, Männer,
diverse Personen und Paare, andererseits werden Behandlungs- und
Bewältigungsmöglichkeiten sehr detailliert und praxisnah beschrieben.
Das Buch ist so aufgebaut, dass Fachleute mit einer qualifizierten
psychosozialen Beratungskompetenz oder einer Qualifikation als
Psychotherapeutin oder Psychotherapeut Menschen mit sexuellen Problemen
bei der Informationsgewinnung, Problemanalyse und Lösungssuche bzw.
Bewältigung umfassend helfen können.
Dieses Buch wendet sich daher zwar
an alle am Thema Interessierte, aber vor allem auch an Fachleute aus
Psychotherapie und Beratung, die mit den Inhalten umfassend auf
aktuellem Wissensstand arbeiten können, zumal auch für sie der
ausführliche Praxis- und Übungsteil (Sexualtherapeutische Schätze) wertvolle Informationen liefert.