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Parapsychologie

    Die Parapsychologie beschäftigt sich mit paranormalen Phänomenen wie außersinnlicher Wahrnehmung und Psychokinese. Die Parapsychologie bietet Theorien und  Erklärungsmodelle für diese übernatürlich scheinenden Phänomene an. Parapsychologie als Teilgebiet der Psychologie wurde Ende des 19. Jh. mit Aufkommen der akademischen empirischen und naturwissenschaftlichen Psychologie eingeführt, und nutzt psychologische Forschungsmethoden, um außergewöhnliche menschliche, aber auch übersinnliche und übernatürliche Erfahrungen systematisch zu erforschen. Die Parapsychologie ist traditionell eng an die Skeptiker-Bewegung (Skeptics Society, deutsche „Zweigstelle“ ist die GWUP – Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften) angebunden.

    1985 gründeten Psychologen in Edinburg eine Forschungsgruppe (Koestler Parapsychology Unit) zur Untersuchung paranormaler Phänomene, wobei diese dem Institut für Psychologie der Universität Edinburg zugeordnet ist. Dieses Institut hat Studien zur außersinnlichen Wahrnehmung durchgeführt, wobei man statistisch signifikante Ergebnisse erhielt, d. h., gewisse Testpersonen erraten verschiedene Symbolreihen in 30 Prozent der gestellten Fälle richtig. Laut der Zufallswahrscheinlichkeit sollte die Quote aber nur 25 Prozent betragen. Zählt man aber die unveröffentlichten Studien anderer Forschergruppen dazu, fallen die Prozentzahlen deutlich kleiner aus, sodass man nicht von einem Beweis für das Übersinnliche sprechen kann. Es gab übrigens in Deutschland eine Hochschule, an der man Parapsychologie als Hauptfach studieren konnte, die Universität in Freiburg. Der Lehrbetrieb wurde jedoch vor einigen Jahren eingestellt, wobei es inoffiziell hieß, der Lehrbetrieb sei untersagt worden. In Freiburg hat das Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) seinen Sitz, das sich mit parapsychologischen Themen befasst.

    Bei der Forschung geht es allerdings nicht nur um Beweise oder Gegenbeweise des Übernatürlichen, sondern ein großer Teil der Forschung nimmt die Psychologie der Parapsychologie ein, d. h., man will etwa wissen, wie der Glaube an Paranormales zustande kommt. Dabei hat man festgestellt, dass bestimmte Kindheitserfahrungen hier eine Rolle spielen, denn wer als Kind viel umgezogen ist oder in einer Familie mit vielen Geschwistern oder dominanten Eltern aufgewachsen ist, glaubt eher daran, übernatürliche Fähigkeiten zu besitzen. Offensichtlich vermittelt diese Überzeugung ein Gefühl der Kontrolle und erlaubt dem Einzelnen, sich weniger verloren und hilflos zu fühlen. Auch gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Glauben an das Übersinnliche und Kreativität, denn Menschen, die generell an das Paranormale glauben, waren auffällig kreativ. Auch ist der Glaube an Geister an die Kultur gebunden, denn in Portugal und Thailand ist er stark ausgeprägt, aber auch für die Japaner sind die Toten ein fester Teil ihres kulturellen Alltags.

    Bislang konnten mittels dieser wissenschaftlich-psychologischen Forschungen keines dieser Phänomene nachgewiesen werden, sondern zahlreiche psychologische Phänomene als Erklärungen für paranormale Phänomene gefunden, wie etwa den Barnum-Effekt, das Cold-Reading usw.

    Links

    https://koestlerunit.wordpress.com/ (14-11-21)
    http://www.igpp.de/ (14-11-21)
    https://www.gwup.org/ (14-11-21)


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