Früher bezeichnete man den krankhaft gesteigerten Sexualtrieb des Mannes als Satyriasis (nach den Satyrn, den wollüstigen Waldgeistern aus der griechischen Mythologie) oder auch Donjuanismus. Im 19. Jahrhundert behandelte man ihn mit kalten Bädern, körperlicher Arbeit und - im Extremfall - Kastration. Als Ursachen galten häufiges Onanieren und sitzende Tätigkeiten. Heute wird eine reine Quantifizierung von sexuellen Motivationen oder Handlungsweisen als alleinige Grundlage für eine Normierung des Verhaltens im Bereich der Sexualität nicht mehr ausschließlich herangezogen. Nach Schätzungen sind etwa drei bis fünf Prozent der Bevölkerung von Sexsucht betroffen. Männer sind dabei drei- bis viermal häufiger betroffen als Frauen, wobei bei Männern die Krankheit häufig mit Substanzabhängigkeit, bei Frauen oft mit Essstörungen kombiniert auftritt. Aus biologischer Sicht kann ein besonders stark ausgeprägter Sexualtrieb die Krankheit auslösen, was eben insbesondere Männer betrifft, die physiologisch in der Amygdala eher stark erregbar sind und gleichzeitig über wenige hemmende Mechanismen des präfrontalen Cortex verfügen. Diese erhöhte Verletzlichkeit lässt sich über das Belohnungssystem erklären und macht auch die Kombination mit Alkohol- oder Drogenabhängigkeit erklärbar. Negative Bindungserfahrungen können zusätzlich zu einem Abblocken von Intimität in Beziehungen und zu einer Entkopplung von sexueller Lust und Beziehungsbedürfnis führen. Psychische, oft auch gewalttätige, unter Umständen sexuelle Traumatisierungen stehen bei Frauen fast immer im Hintergrund der Sexsucht, wobei für alle Suchtformen gilt, dass die Mehrheit der Betroffenen in ihrer Kindheit, Jugend oder in späteren Jahren misshandelt worden sind (vgl. Eichenberg & Auersperg, 2014).
Übrigens: Zwanghaftes Sexualverhalten wurde 2019 von der Weltgesundheitsorganisation offiziell als Krankheit anerkannt und ist in der neuen Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-11) unter 6C72 aufgeführt. Als Sucht auf einer Stufe mit Glücksspiel oder Drogenmissbrauch klassifizierte die in Genf ansässige Organisation Sexsucht jedoch nicht, denn es gibt noch keine Beweise, dass der Verlauf dem bei Alkohol oder Heroin entspricht. Der Begriff der Sexsucht ist parallel zur #MeToo-Bewegung, im Zuge derer weltweit Menschen über ihre Erfahrungen mit sexueller Misshandlung berichtet haben, vermehrt in der Öffentlichkeit aufgetreten, wobei Täter immer wieder eine behandlungsfähige Sexsucht als Entschuldigung vorgebracht hatten. Man glaubt aber nicht, dass die Aufnahme sexuellen Zwangsverhaltens in das Klassifikationssystem als Entschuldigung für kriminelles Verhalten benutzt werden kann, d. h., es entschuldigt keinen sexuellen Missbrauch oder Vergewaltigung, denn in solchen Fällen wird eine Entscheidung getroffen, kriminell zu handeln.
Man sollte Sexsucht jedoch nicht mit einem übermäßigen Sexualtrieb (Hypersexualität) gleichsetzen. Die Sexsucht tritt unabhängig vom Geschlecht und von der sexuellen Orientierung auf und betrifft die Heterosexualität genauso wie die Homosexualität, wobei auch alle Spielarten der Sexualität betroffen sind. Die sexuellen Beziehungen bestehen entweder mit vielen verschiedenen Menschen oder durch die Verwendung von pornografischen Materialien, wobei es manchen Sexsüchtigen in erster Linie um die Verführung geht, denn kommt es tatsächlich zur sexuellen Begegnung, erlischt das Interesse. Sexsucht gehört zu den nicht stoffgebundenen Süchten wie Spielsucht oder Kaufsucht. Die Krankheitsentwicklung verläuft in der für Suchtprozesse üblichen Entwicklung: Gesteigertes Interesse, hohe persönliche Aufmerksamkeit und Energie für das süchtige Verhalten, Toleranzentwicklung, Dosissteigerung, psychische Entzugssymptome, zunehmendes Kreisen um Sexualität und Lust, drohender oder tatsächlicher Zusammenbruch. Wie bei anderen Süchten auch sind die Angehörigen mit in das Suchtgeschehen eingebunden, wirken zum Teil daran mit, um die Partnerin oder den Partner nicht zu verlieren. Das zwanghafte Bedürfnis nach Sexualität ist eine Krankheit, bei der Betroffene fast an nichts mehr anderes denken können. Mehrmals am Tag Lust auf Sexualität zu haben, ist allerdings noch kein Anzeichen für eine Sexsucht, denn erst wenn Betroffene an nichts anderes mehr denken können und sie in ihrem Lebensvollzug eingeschränkt sind, sich also ihrem Verlangen ausgeliefert fühlen und sie unter dem Zwang zu leiden beginnen, kann von einer Sexsucht gesprochen werden. Für Sexsüchtige ist ihre Sucht Quelle großen Leids, massiver Selbstabwertung, Ursache gravierender Partnerschaftsstörungen und oft auch der Weg in die gesundheitliche, berufliche oder finanzielle Selbstzerstörung. Viele Aspekte der Sexsucht vollziehen sich im privaten Lebensbereich und erreichen kaum die öffentliche Aufmerksamkeit. Zur Sexsucht führt häufig auch ein Minderwertigkeitskomplex und hat besonders in der Verführungssucht oft mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung zu tun, die mit einem starken Trieb einhergehen, wobei es unter Umständen auch genetische Faktoren gibt, die mitbestimmen, wie wichtig Sexualität für den Betroffenen ist. Bei der Sexsucht kann man aber in keinem Fall von einer angeborenen Sucht sprechen, eher spielen frühkindliche Bindungsstörungen bzw. der Umgang mit Sexualität in der Familie eine Rolle, wobei hier sowohl eine Überflutung mit sexuellen Reizen als auch strikte Tabus einen Nährboden bilden. Zu den Risikofaktoren für das Entstehen sexsüchtigen Verhaltens zählt das Aufwachsen in einer dysfunktionalen Familie mit abwesenden oder unkommunikativen, oft selbst suchtkranken, denn in solchen Familien fehlt es an Vertrauen, Wärme und Ermutigung; stattdessen sind Kritik, rigide Regeln oder harte Strafen oft allgegenwärtig, vielfach auch ein prohibitiver Umgang mit Sexualität. Diese Störung gehört wie die Kaufsucht zur Gruppe der Kontrollverluste (siehe dazu Kontrollillusion), d.h., Betroffene haben keine Möglichkeit mehr, ihr sexuelles Verlangen zu kontrollieren. Das permanente Denken an Sexualität führt zu Problemen bei der Arbeit, die Leistungsfähigkeit und Konzentrationsvermögen lassen nach, da das Denken von Vorstellungen und Phantasien beherrscht wird.
Wie alle Suchterkrankten leiden auch Sexsüchtige unter diesem Kontrollverlust über sich und ihr Handeln, wobei die Folgen zwar individuell verschieden, aber oft dramatisch sind, denn manche geben all ihr Geld für käuflichen Sex aus, andere finden vor lauter Pornoschauen keine Zeit mehr zum Lernen und Arbeiten. Sexsüchtige haben in der Regel ihr Leben dem drängenden Verlangen angepasst, wobei von Sexsucht in erster Linie oft Menschen betroffen sind, die in ihrer Kindheit sexuell verwundet worden sind, etwa in Form von Gewalt oder Ausbeutung. Es ist allerdings nicht zu leugnen, dass neben seelischen Verwundungen die Krankheit aber auch durch die leichte Verfügbarkeit von Sex und Pornografie beeinflusst wird, sodass die von Sexsucht Betroffenen in den letzten Jahren weiter zugenommen hat. Pornografie ist durch das Internet einfach und anonym verfügbar, wodurch auch schon sehr junge Männer an Sexsucht erkranken. Vor allem viele junge Männer erkranken an dieser Störung, wobei Hirnforscher zeigen konnten, dass drei Hirnregionen bei Sexsüchtigen aktiver sind als bei den Gesunden: das ventrale Striatum, die Amygdala und der anteriore ciguläre Cortex. Diese Areale werden auch bei Drogensüchtigen, die Bilder ihrer Droge sehen, stark aktiviert, wobei vor allem die Amygdala jene Region darstellt, in der die Relevanz von Emotionen und Ereignissen eingeordnet wird. Diese Unterschiede ähneln denen, die man von Drogenabhängigen kennt. Je jünger die Sexsüchtigen waren, umso höher war die Aktivität im ventralen Striatum beim Betrachten von Pornos, was dadurch erklärt wird, dass bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Impulskontrolle, die durch die Großhirnrinde gesteuert wird, noch nicht völlig ausgereift ist. Allerdings ist durch solche Untersuchungen nicht nachweisbar, ob die Betroffenen süchtig nach Pornos sind und dass Pornografie süchtig machen kann. Auch ist weitgehend unklar, ob es eine genetische Prädisposition für Hypersexualität gibt, immerhin konnte in einigen Studien gezeigt werden, dass Sexsüchtige häufiger in Familien zu finden sind, in denen es Alkoholiker gibt, dass also psychische Faktoren die Neigung zur Sucht begünstigen können. Bei Frauen wird die Sexsucht häufig als Nymphomanie bezeichnet, wobei die Ursachen oft in der Persönlichkeit der betroffenen Frauen liegen, wobei als Hauptursache ein sehr starkes Bedürfnis nach Anerkennung bzw. Bestätigung der eigenen Person vermutet wird, wobei die sexuelle Aktivität als Zeichen der Attraktivität der eigenen Person erlebt wird. Die Lösung für die Problematik ist nach Ansicht von Experten, dass Betroffene ein positives, nährendes Sexualleben aufbauen müssen, dass also vor allem die partnerschaftliche Sexualität gefördert wird. Behandlungsmöglichkeiten der Sexsucht bestehen meist in einer Psychotherapie, bei der die Betroffenen zunächst ein Bewusstsein für ihre Störung entwickeln müssen, und ihr Verhalten tatsächlich verändern wollen, wobei manchmal auch Medikamente zum Einsatz kommen, die den Sexualtrieb vermindern. Es gibt eine weltweite Verbindung von Selbsthilfegruppen für Sexsüchtige bzw. Sex- und Liebessüchtige, wobei in der therapeutischen Behandlung oft ein Nebeneinander von Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit mit Sexsucht zu beobachten sind. Viele Süchtige sind daher mehrfachabhängig, oft kommt es zur Suchtverlagerung und es gibt zahlreiche Fälle, wo die primäre Alkoholabhängigkeit erfolgreich behandelt wurde, eine Sexsucht nicht erkannt oder thematisiert wurde und dann ein Rückfall auch mit dem primären Suchtmittel erfolgte. Insofern steht hinter manchem Alkoholrückfall eine nicht erkannte Sexsucht. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein sexsüchtiger Mensch ohne Behandlung und Selbsthilfegruppe das süchtige Verhalten steuern kann und Zugang zu einer gesunden Sexualität findet, ist gering, doch bei adäquater Therapie bestehen gute Aussichten auf Erfolg. Wie bei anderen ähnlichen Störungen gilt: Je länger die Sucht unbehandelt bleibt, umso schwerer wird es, von dieser loszukommen.Siehe dazu Hörigkeit, Abhängigkeit, Beziehungssucht Linktipps Anonymen Sexaholiker Deutschland http://www.anonyme-sexsuechtige.de/ (14-05-21) Die ANONYMEN SEXAHOLIKER sind eine Gemeinschaft von Männern und Frauen, die miteinander ihre Erfahrung, Kraft und Hoffnung teilen, um ihr gemeinsames Problem zu lösen und anderen zur Genesung zu verhelfen. S-ANON International Family-Groups im deutschsprachigen Raum http://www.s-anon.de/ (14-05-21) S-Anon ist ein Genesungsprogramm für Menschen, die durch sexuelle Verhaltensweisen eines anderen beeinträchtigt werden oder die von sexuellen Verhaltensweisen eines anderen betroffen sind. S-Anon basiert auf den 12 Schritten und 12 Traditionen der Anonymen Alkoholiker.
Bisher vermutete man, dass es bei der Betrachtung von Pornographie einen Zusammenhang mit der sexueller Orientierung der BetrachterInnen gibt. Nach einer statistischen Metaanalyse von sechzig Untersuchungen zeigten sich Beweise dafür, dass zumindest die neuronale Reaktion auf visuelle sexuelle Reize unabhängig vom biologischen Geschlecht ist. Sowohl Männer als auch Frauen zeigen eine erhöhte Aktivierung in jenen kortikalen und subkortikalen Hirnregionen, von denen angenommen wird, dass sie an der Reaktion auf visuelle sexuelle Reize beteiligt sind, während sich die Geschlechtsunterschiede, die berichtet wurden, mehr auf die subjektive Bewertung der Inhalte beziehen (Mitricheva et al., 2019). Im Vergleich zu Filmen führte übrigens das Betrachten erotischer Bilder zu einer breiter gefächerten Erregung in mehreren Gehirnarealen gleichzeitig, außerdem hatten heterosexuelle ProbandInnen stärker auf die visuellen Reize reagiert als homosexuelle Probanden.
Nach Bourdieu findet in westlichen Gesellschaften eine regelrechte Fetischisierung der Vagina über ihre Geheimhaltung und Tabuisierung statt, und damit ein Imperativ zum Verschließen. Die Schemata, die die Wahrnehmung der Sexualorgane und der sexuellen Aktivität strukturieren, werden über die Produktion eines bildhaften Diskurses über ein Organ orchestriert und als solche setzen sie sich in der Wahrnehmung des eigenen Körpers fest. Entscheidend in Bezug auf die Konstruktion der Vagina ist eine Paradoxie zwischen einem Imperativ, diese zu verbergen, und der geforderten Illumination als Sonderorgan, samt der Abspaltung des Organs vom handelnden und sprechenden Subjekt etwa im Kontext von gynäkologischen Untersuchungen. Die Konstruktion der Vagina als anrüchig, die den westlichen Sexappeal kennzeichnet und intelligibilisiert erzeugt eine Illumination und Vergegenständlichung über diese Praktik des Verbergens oder Exponierens in Bezug auf den restlichen Körper und die Umwelt als abgekapseltes Sonderorgan. Daher kann in diesem Sinne die Vagina nicht in den restlichen Körper unaufgeregt und belanglos eingebunden sein, wie etwa ein Zeh, für den man sich nicht in der gleichen Weise im Kontext von Untersuchungen oder sexuellen Praktiken schämen würde. Daher besteht in der Konstruktion eines in dieser Weise sexualisierten Organs eine potenziell traumatische Besetzung des weiblichen Körpers.
Nach neuesten Studien kann der Drang zum Geschlechtsverkehr empfänglicher für chemische Rauschmittel machen. Beischlaf ist für Wissenschaftler nämlich nichts anderes als eine natürliche Belohnung und sorgt dafür, dass man sich gut fühlt und dass man deshalb die Aktivität oft wiederholen will. Wie Drogen wirkt Sexualität ebenfalls auf das Belohnungssystem im Gehirn und macht schnell abhängig. Sexuelle Erfahrung, gefolgt von einem Zeitraum der Abstinenz, erhöht damit den Belohnungswert von Amphetaminen, und der tägliche Sex veränderte das Gehirn und macht anfälliger für Rauschmittel. In Versuchen reichten schon fünf Tage Sex und sieben Tage Pause aus, um die Veränderungen im Gehirn auszulösen. Auch konnte in früheren Studien festgestellt werden, dass regelmäßige Gaben Methamphetamin zu zwanghaftem Aufsuchen des Sexualverhaltens während des Rauschgiftentzugs führt, d. h., Geschlechtsverkehr wirkt als Ersatzdroge. Dieser Effekt konnte jedoch nur beobachtet werden, wenn der Geschlechtsakt zuvor immer gleichzeitig mit der Drogengabe stattfand, denn durch sehr hohe Dosen Crystal Meth wurden die Probanden allerdings extrem sexfaul. BTW: All diese Forschungsergebnisse betrafen Ratten.
Pornografie hat bei vielen Menschen nicht das beste Image, und um die
leicht zugänglichen Sexvideos ranken sich eine Menge Befürchtungen:
Schüren sie unrealistische Erwartungen? Senken sie die sexuelle
Zufriedenheit? Machen sie abhängig oder fördern sie negative
Einstellungen und sogar sexualisierte Gewalt gegenüber Frauen? Wie sich
Pornografie beim Einzelnen auswirkt, hängt von vielen Faktoren
ab: Wie oft und in welchen Situationen wird der Pornokonsum gepflegt?
Welche Persönlichkeit, welche Einstellungen und moralischen
Überzeugungen bringt die betreffende Person mit? Und was genau wird in
den präferierten Filmen gezeigt? Abseits des Mainstreams hat sich aber
auch ein Pornografie-Genre entwickelt, das gegen die potenziellen
negativen Auswirkungen von Pornografie aufbegehrt.
In einigen Studien zeigte sich, dass Mainstream-Pornografie selten ein
realistisches Abbild von Sexualität zeichnet, etwa was die Art und Weise
betrifft, wie es zu sexuellen Kontakten kommt, wie sie ablaufen und wie
nackte Körper aussehen können. Oft stehen Figuren im Vordergrund, die
einem bestimmten Schönheitsideal entsprechen. Manche Daten sprechen
zudem für eine geringere Zufriedenheit mit den eigenen Sexualpartnern
bei Menschen, die häufig Pornografie nutzen, während andere
Untersuchungen hingegen keinen negativen Zusammenhang zwischen Pornos
und dem Spaß am privaten Sex fanden bzw. sogar einen positiven, denn
Pornokonsumenten sprechen häufig offener über Sex und ihre Wünsche. Es
gibt allerdings auch eine problematischer Pornografie-Nutzung bzw. auch
-Abhängigkeit, wenn der Konsum überhandnimmt oder außer Kontrolle gerät,
und die Betroffenen schauen dann sehr oft Pornos, obwohl es ihnen damit
nicht gut geht und ihr Verhältnis zu anderen Menschen darunter leidet.
In Mainstream-Pornos finden sich
zudem häufig stereotype Geschlechterrollen, und Frauen werden darin
nicht selten als unterwürfige Objekte männlicher Lust dargestellt. Wer
Frauen eher als Sexualobjekt ansieht, hat im Schnitt sexistischere
Einstellungen und akzeptiert Gewalt gegenüber Frauen eher. Wer
gewalthaltige Pornografie konsumiert, neigt auch im echten Leben eher zu
sexuell aggressivem Verhalten. Ob gewaltlose Pornografie ein
stereotypes Frauenbild fördert, ist bislang nicht eindeutig geklärt.
Laut manchen Befunden sind Menschen, die Pornos schauen, im Schnitt
weniger konservativ – was eher mit einer liberaleren Sicht auf
Geschlechterrollen einhergeht.
Bitzer, J. & Hoefert, H.-W. (Hrsg.) (2014). Psychologie in der Gynäkologie. Pabst.
Bourdieu, Pierre (2005). Die männliche Herrschaft. Frankfurt am Main. Suhrkamp.
Carnes, P. (1992). Wenn Sex zur Sucht wird. München: Kösel Verlag.
Eichenberg, C. & Auersperg, F. (2014). Sex- und Liebessucht bei Frauen. In J. Bitzer & H.-W. Hoefert (Hrsg.), Psychologie in der Gynäkologie. Lengerich: Pabst.
Marker, C. (2023). Schaden Pornos?
WWW: https://www.spektrum.de/frage/schaden-pornos/2075745 (23-08-29)
Mitricheva, Ekaterina, Kimura, Rui, Logothetis, Nikos K. & Noori, Hamid R. (2019). Neural substrates of sexual arousal are not sex dependent. Proceedings of the National Academy of Sciences, doi:10.1073/pnas.1904975116.
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