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NoFap-Bewegung

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Die NoFap-Bewegung ist eine Internet-Community und soziale Bewegung, die sich darauf konzentriert, Menschen dazu zu ermutigen, auf die regelmäßige Nutzung von Pornografie und Masturbation zu verzichten, insbesondere wenn dies mit problematischem Verhalten oder Suchtverhalten verbunden ist. Die Bewegung wurde 2006 in einem Internetforum von Bodybuildern gegründet, die den Verzicht auf Masturbation als eine Methode zur Steigerung des Testosteronspiegels im Blut und damit des Trainingserfolgs propagierten. In den folgenden Jahren entwickelte sich die Bewegung zu einer globalen Bewegung mit Millionen von Anhängern. Die Anhänger der No-Fap-Bewegung glauben, dass Pornografie und Masturbation zu einer Reihe von negativen Folgen führen können, darunter:

  • Pornografiesucht
  • Impotenz
  • Konzentrationsstörungen
  • Minderwertigkeitsgefühle
  • soziale Isolation
Der Name "NoFap" leitet sich übrigens von "No Masturbation" ab.

Die Bewegung entstand also aus der Idee, dass übermäßige Pornografie und Masturbation negative Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit haben können. Die Anhänger von NoFap berichten von einer Vielzahl potenzieller Vorteile, darunter gesteigerte Energie, verbesserte Stimmung, erhöhte Konzentration und gesteigertes Selbstbewusstsein.

Die No-Fap-Bewegung ist umstritten. Kritiker argumentieren, dass die Bewegung übertriebene Behauptungen über die negativen Folgen von Pornografie und Masturbation aufstellt. Sie weisen auch darauf hin, dass die Bewegung einen negativen Blick auf Sexualität und Selbstbefriedigung hat. Die wissenschaftliche Forschung zu den Auswirkungen von Pornografie und Masturbation ist noch nicht abgeschlossen, doch es gibt Hinweise darauf, dass Pornografiemissbrauch zu einer Reihe von negativen Folgen führen kann, darunter:
  • Pornografiesucht
  • Schwierigkeiten, sexuelle Befriedigung ohne Pornografie zu erleben
  • negative Einstellungen gegenüber Frauen

Die Auswirkungen von Masturbation sind hingegen weniger klar. Es gibt Hinweise darauf, dass Masturbation positive Auswirkungen haben kann, wie z. B.:

  • Reduzierung des Stresslevels
  • Verbesserung der Schlafqualität
  • Stärkung des Immunsystems

Eine Studie aus 2023 beschrieb das NoFap/„Reboot“-Programm als schädlich für die psychische Gesundheit der Teilnehmenden, was auf die Beschämung sexuellen Verhaltens und inakkurate bis problematische Ratschläge in den Communitys zurückgeführt wird. Ein (nicht unwahrscheinliches) Scheitern an den hohen, medizinisch unbegründeten Abstinenzzielen verstärke Gefühle von Stress, Angst und Traurigkeit bis hin zu suizidalen Gedanken auf iatrogene Weise. Erschwerend komme hinzu, dass Teilnehmer häufig von selbsternannten Coaches angeleitet werden, die keinerlei therapeutische Ausbildung haben und unter Umständen nicht adäquat auf selbstschädigende Absichten der Nutzer reagieren könnten. Das NoFap/„Reboot“-Programm ist den Autoren der Studie zufolge vergleichbar mit Anti-LGBT-„Konversionstherapien“, die Menschen ebenso für sexuelles Verhalten beschämen.

Letztendlich ist die Entscheidung, ob man Pornografie und Masturbation konsumiert oder nicht, eine persönliche Entscheidung. Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass der Verzicht auf Pornografie und Masturbation für jeden Menschen notwendig oder wünschenswert ist. Es ist also wichtig zu beachten, dass die wissenschaftlichen Beweise für viele der behaupteten Vorteile von NoFap begrenzt sind, und die Ansichten in der wissenschaftlichen Gemeinschaft dazu sind gemischt. Einige behaupten, dass moderater Konsum von Pornografie und Masturbation im Allgemeinen unbedenklich ist, solange er nicht zu problematischem Verhalten oder Sucht führt.

Die No-Fap-Bewegung bietet eine Reihe von Unterstützungsmöglichkeiten für Menschen, die den Verzicht auf Pornografie und Masturbation versuchen. Dazu gehören:

  • Online-Foren und Selbsthilfegruppen
  • Bücher und Websites, die Informationen und Tipps zur Enthaltsamkeit bieten
  • Apps, die helfen, den Verzicht zu verfolgen

Es ist auch wichtig zu betonen, dass die NoFap-Bewegung nicht für jeden geeignet ist, und es gibt keine einheitliche Meinung darüber, ob der Verzicht auf Pornografie und Masturbation für alle Menschen vorteilhaft ist. Es ist eine persönliche Entscheidung, die von individuellen Überlegungen und persönlichen Zielen abhängt.

Siehe dazu auch Rebooting.

Literatur

Prause, N., & Binnie, J. (2023). Iatrogenic effects of Reboot/NoFap on public health: A preregistered survey study. Sexualities, doi:10.1177/13634607231157070
https://de.wikipedia.org/wiki/NoFap (19-11-11)


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