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Biografie

    *** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Eine Biografie ist die mündliche oder schriftliche Darstellung des Lebenslaufes eines Menschen, wobei ein Sonderfall einer Biografie die Autobiografie darstellt. Dabei den Lebenslauf zu beschreiben bedeutetet auch eine nachträgliche Konstruktion einer bestimmten Sinnhaftigkeit des jeweils beschriebenen Lebens und führt zur Frage nach dem subjektiv verstandenen und dem objektivierbaren Leben eines Menschen. Eine Biografie ist ein kulturelles Phänomen und in Abgrenzung zum Lebenslauf die Verschränkung von Subjektivem und Gesellschaftlichem, von Handlungsentscheidungen und Kontingenz. Man muss daher zwischen dem Lebenslauf als der sozialen Strukturiertheit der Lebensführung und der Biographie als der subjektiven Ausformung des Lebens unterschieden. Entsprechend wurden die Materialbereiche in Materialien zum Lifecourse als Lebenslaufdaten und Liferecords als erzählte Lebensgeschichte getrennt. Erstere kann man auszählen, statistisch aggregieren und analysieren. In dieser quantitativen Forschungsrichtung ist es dann möglich, Lebensläufe im gesellschaftlichen Durchschnitt oder im Durchschnitt gesellschaftlicher Teilgruppen zu konstruieren. Liferecords werden in der Regel transkribiert, so dass ein Text entsteht, der mit den Mitteln einer mehr oder weniger komplexen Hermeneutik gedeutet werden kann (Eßbach, 2001, S. 61). Biografie ist daher weder etwas rein Individuelles noch etwas völlig sozial Determiniertes, sondern bildet das Bindeglied und vermittelnde Konstrukt zwischen Subjekt und Gesellschaft.

    Siehe dazu Biografiearbeit.

    Literatur

    Eßbach, W. (2001). Über soziale Konstruktionen von Biographien. In Rita Franceschini (Hrsg.), Biographien und Interkulturalität. Diskurs und Lebenspraxis (S. 59-68).  Tübingen: Stauffenburg.


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