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Sublimation

    Beim psychoanalytischen Verdrängungsmechanismus der Sublimation handelt es sich um die Fähigkeit, für den Verzicht auf abgelehnte Triebe bzw. Wünsche eine ausgleichende Entschädigung hervorbringen zu können. So kann eine zölibatär lebende Musikerin ihre Libido verwandeln und sie in den Dienst ihrer musikalischen Gestaltung stellen.

    Bei der Sublimation wird die psychosexuelle Energie des Libido neutralisiert und für soziale oder kulturelle Leistungen verwendet. Der Sublimation haftet im Gegensatz zu den meisten anderen Abwehrmechanismen keine negative Konnotation an bzw. diese wird als zum Wesen des Menschen gehörend als Basis verstanden, mit Hilfe der vorhandenen psychischen Energie sozial und kulturell differenzierte Leistungen hervorzubringen.

    Der von Priestern mancher Religionen praktizierte Zölibat findet in der Möglichkeit der Sublimation eine tiefenpsychologische Legitimation. Dennoch: Der Zölibat als mentale Kastration funktioniert aber in der katholischen Kirche nicht, wie die zahlreichen Missbrauchsfälle belegen.


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