Der Psychologe, Mediziner und Philosoph Karl Bühler, der sich vor allem mit der Sprachtheorie und den Darstellungsfunktionen der Sprache beschäftigt hat, verwendete den von Platon eingeführten Begriff Organon (Werkzeug) als Umschreibung für Sprache. Bühler beschäftigte sich unter anderem mit dem Ursprung der Sprachentwicklung bei Kleinkindern. Wie Platon fasste Bühler die Sprache als Werkzeug auf, mit dem man einem anderen etwas über Dinge mitteilen kann, und schuf ein einfaches Grundmodell der Kommunikation.
Im Mittelpunkt steht das Organum, das sinnlich Wahrnehmbare, das in der Regel akustisch ist, die Sprache. Es steht in Relation zu den drei anderen Komponenten: „der Eine“ (Sender), „der Andere“(Empfänger) und „die Dinge“ (Gegenstände und Sachverhalte). Der Sender erzeugt ein akustisches Phänomen, das auf den Empfänger einwirkt. Die „Dinge“ sind dabei Ereignisse, um die es bei der Kommunikation von Sender und Empfänger geht. Es besteht demnach ein Kausalzusammenhang zwischen dem Ereignis und dem Sprechen, wobei nichts ohne das sprachliche Zeichen geht. Bühler ging auch davon aus, dass Sender und Empfänger unterschiedliche psychophysische Systeme besitzen. Die Reizquellen sind die Erscheinungen der Welt, die auf das psychophysische System des Senders wirken, der mit dem Empfänger über die Welt mit Hilfe von Sprache kommuniziert.
Literatur
Bühler, Karl (1965). Sprachtheorie: Die Darstellungsform der Sprache. Jena: G. Fischer.
Neudruck: Bühler, Karl (1992). Sprachtheorie. Die Darstellungsfunktion der Sprache. Stuttgart/New York: Fischer.
Bühler, Karl (1969). Die Axiomatik der Sprachwissenschaften. Frankfurt: Klostermann.
Quelle
https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/buehlermodell.shtml (07-12-21)