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soziale Einbindung

    Embeddedness meint vor allem in den Wirtschaftswissenschaften aber auch in der Psychologie und Soziologie, der Wirtschaftsgeschichte sowie der Wirtschaftsethnologie die soziale Einbindung bzw. Einbettung des wirtschaftlichen Handelns von Menschen, wodurch erklärt werden soll, warum z. B. moderne Gesellschaften nicht mit den selben ökonomischen Theorien zu behandeln sind.

    Soziale Einbindung (Embeddedness) ist also das Ausmaß, mit dem Menschen in Kontakt zu anderen Personen stehen, entweder zu Freunden im privaten Umfeld oder zu Mitarbeitern am Arbeitsplatz. Diese Einbindung wird umso stärker wahrgenommen, je besser man zur jeweiligen Gruppe passt, d. h., je mehr Beziehungen man pflegt und je mehr es als Verlust erscheint, von dieser Gruppe getrennt zu sein. In der Regel misst man die soziale Einbettung, indem man die Mitglieder einer sozialen Gruppe nach ihrer allgemein erlebten Bindung an diese, also an das Unternehmen oder an die Gemeinschaft in der Freizeit gefragt werden. Im Allgemeinen nimmt man an, dass eine gute soziale Einbindung Stress vorbeugt, weil man andere um Hilfe bitten kann und etwa so seine Arbeit so schneller erledigen kann. Allerdings kann auch sozialer Stress entstehen,, denn die Arbeit nimmt umso mehr zu, je mehr Personen es sind, mit denen man sich austauschen muss. Vor allem Menschen, die lieber allein arbeiteten, leiden unter vielen Kontakten sowohl in einem Unternehmen als auch in der Freizeit (vgl. Ng & Feldman, 2012).

    Untersuchungen (Sommer et al., 2013) haben auch gezeigt, dass bei Berufstätigen der Ort und das Umfeld des Mittagessens Auswirkungen auf die Stimmung hat. Bei einer Untersuchung haben sich die Probanden und Probandinnen nach einer Mahlzeit im Restaurant insgesamt subjektiv entspannter gefühlt als diejenigen, die das gleiche Essen abgepackt bekamen und in ihrem Büro allein zu sich nahmen. Essen erfüllt auch wichtige soziale Funktionen, denn Essen in einer Gemeinschaft ist im Grunde ein Kristallisationspunkt der Sozialisierung. Beim Essen wirkt sich somit auch die Umgebung aus.

    Literatur
    Ng,  Thomas W. H. & Feldman, Daniel C. (2012). The Effects of Organizational and Community Embeddedness on Work-to-Family and Family-to-Work Conflict. Journal of Applied Psychology, 97, 1233–1251.
    Sommer, W., Stürmer, B., Shmuilovich, O., Martin-Loeches, M. & Schacht, A. (2013). How about Lunch? Consequences of the Meal Context on Cognition and Emotion. PLoS ONE 8(7): e70314. doi:10.1371/journal.pone.0070314

     


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