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Konversion

    In der Psychologie ist die Konversion ein Abwehrmechanismus für psychische Konflikte, wobei Betroffene dabei körperliche Symptome entwickeln, die symbolisch für den psychologischen Konflikt stehen. Annähernd jede Belastungssituation kann Konversion hervorrufen, wobei ängstliche Menschen  generell konversionsanfälliger sind, d. h., die entstehenden Symptome des Körpers sind nicht nur situations- sondern auch persönlichkeitsabhängig.

    Sigmund Freud beschrieb die Konversion als einen Mechanismus, dessen Erregungssumme ins Körperliche umgesetzt wird, wobei die Symptome zwar körperlich bedingt zu sein scheinen, sich mit körperlichen Erkrankungen allerdings nicht in Zusammenhang bringen lassen und vielmehr mit Belastungssituationen der Psyche in Verbindung stehen. Bei einer Konversion handelt es sich um einen Abwehrmechanismus im Kontext psychischer Belastungen, denn das Bewusstsein des Betroffenen will sich der Belastungssituation aus Angst vor den Folgen nicht stellen. Um sich mit dem Konflikt nicht konfrontieren zu müssen, wandelt der Betroffene das eigentlich psychische Problem in körperliche Beschwerden um, sodass das Bewusstsein die psychische Konfliktsituation dadurch nicht als solche nicht mehr erkennen und ebenso wenig als echte Belastung akzeptieren muss. Die daraus resultierenden Symptome und Beschwerden auf der körperlichen Ebene stehen oft symbolisch für die Schwierigkeit, etwa anhaltende Übelkeit für eine übel machende Belastungssituation. Ein bekanntes Beispiel einer Konversion ist eine unmittelbar vor Prüfungen auftretende Erkrankung.

    Als Konversion bezeichnet die Psychoanalyse den Umschlag einer unerledigten Affektregung wie Angst, Aggression, Wut, Ärger, Schuldgefühl, Triebwunsch etc. ins Körperliche bzw. Somatische. Es kommt dabei zur Übertragung von Affekten wie Angst, Wut, Aggression, sexueller Triebwünsche, Ärger oder Schuld etc. auf Organe. Beispiele sind etwa Erröten, Ohnmachtsanfälle, Herzklopfen, Migräne, Magenleiden, Zittern usf. Deren Charakter als Abwehrmechanismus erweist sich aus der Tatsache, dass wiederum ins Es verdrängte (d.h. unbewusste) und von dort aus wirkende Affekte in ihrem Zustand der Unbewusstheit belassen werden, weil es offenbar psychisch zu aufwendig wäre, sich ihnen zu stellen, und darum deren Manifestation im Körper in Kauf genommen wird. Eine besondere Form der Konversion ist das Affektäquivalent, bei der sich der Körper anstelle der Psyche regt wie beim Wut- oder Angstzittern.

    Primärursache für Konversionen ist der fehlende Wille zur Akzeptanz bestimmter Situationen und Belastungen, denn Belastungssituationen wie fremdgehende PartnerInnen können Abwehrmechanismen wie die Konversion hervorrufen, d. h., die Betrogenen wollen den Betrug nicht bewusst akzeptieren, weil sie Angst vor den Folgen haben.

    Literatur

    Brühlmeier, Arthur (2011). Die Psychoanalyse Sigmund Freuds.
    WWW: http://www.bruehlmeier.info/freud.htm (11-11-01)
    https://www.rtl.de/cms/gesundheitslexikon-konversion-in-der-psychologie-4258526.html (14-03-08)


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