Edutainment ist ein Kofferwort, das aus den Begriffen education und entertainment zusammengefügt worden ist, und Programme bezeichnet, die Spielen und Lernen für Kinder und teilweise auch Erwachsene in multimedialen Umgebungen verbinden wollen, also so etwas wie spielerische Wissensvermittlung durch neue Medien sein wollen. Edutainment umfasst im weitesten Sinne alle Formen und Angebote im Kultur- und Freizeitbereich, die Unterhaltung und Bildung verbinden, etwa interaktive Museen, Erlebniszentren, multimediale Ausstellungen und Events. Hier ist eine Verwandtschaft zum Begriff des Infotainment (ebenfalls ein Kofferwort aus information und entertainment) gegeben, das jenen Teil eines Medienangebotes umfasst, bei dem die Rezipienten gezielt sowohl informiert als auch unterhalten werden sollen, wobei es darum geht, komplexe Sachverhalte aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik auf unterhaltende Weise zu vermitteln. Im engeren Sinne bezeichnet Edutainment spezielle Konzepte der elektronischen Wissensvermittlung, bei dem die Inhalte spielerisch und gleichzeitig auch unterhaltsam vermittelt werden sollen, also Fernsehprogramme, Computer- und Videospiele bzw. andere Multimedia-Softwaresysteme.
Durch die Verbindung von Bildung und Unterhaltung soll die Lernmotivation gesteigert und das Lernen effizienter und erfolgreicher gestaltet werden. Edutainment kann etwa dazu genutzt werden, den Fokus auf bestimmte gesellschaftliche, soziale oder gesundheitliche Themen zu lenken.
Das in Schulen zur Motivation prinzipiell als förderlich angesehene Konzept des Edutainment ist aber auch kritisch zu betrachten, denn Edutainment führt zunächst nur zu einer Vergrößerung der Masse an Informationen, die zwar auch zu einer kurzfristigen Erhöhung des Interesses führen kann, jedoch nur so lange, wie diese Masse mühelos bewältigt werden kann. In vielen Bereichen schöpft diese Motivation ihre Energie vorwiegend aus der Neuigkeit des Mediums, die im laufenden Tagesgeschäft erfahrungsgemäß immer mehr abnimmt (Stangl, 2003).
Paul Reinbacher von der Pädagogischen Hochschule in Oberösterreich charakterisiert Edutainment folgendermaßen: „Bleierne Langeweile im Unterricht und mühsame Paukerei zu Hause gelten endlich als Auslaufmodell. Möglichst kurzweilige Unterhaltung ist das Gebot der Stunde. Erreicht werden kann dies durch eine gut dosierte Verabreichung des Lernstoffs und durch die Animation des Lernens in Erlebnisumgebungen.“
Literatur
Stangl, W. (2003). Von der Unmöglichkeit zur Motivation in der Schule. Schulmagazin 5-10. Impulse für kreativen Unterricht, 71, 9-12.
OÖN vom 17. September 2018.
https://de.wikipedia.org/wiki/Edutainment (14-11-21)
https://de.wikipedia.org/wiki/Infotainment (14-11-21)
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