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Traumapädagogik

    Traumapädagogik wird als Sammelbegriff für pädagogischen Ansätze und Methoden bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, insbesondere in der stationären Kinder- und Jugendhilfe, bezeichnet. Traumapädagogik beruht dabei auf der Zusammenarbeit von Therapie und Pädagogik und stellt ein Gesamtkonzept dar, das sich an den Erkenntnissen der Erziehungswissenschaften, der Psychotraumatologie, der Bindungstheorie, der Resilienzforschung und der Traumatherapie orientiert.

    In der Traumapädagogik werden somit Erkenntnisse und Techniken der Psychotraumatologie und der Traumatherapie auf die pädagogische und beratende Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien übertragen. Über Stabilisierungstechniken und das bewusste und sensible Gestalten des Alltags können den Betroffenen wichtige Unterstützung gegeben werden, wobei mit dem Wissen über Traumadynamik und ihren Folgen können dabei die Funktionen von Symptomen besser verstanden werden. Zentrales Ziel der Traumapädagogik ist den Traumatisierten über eine verlässliche Beziehung eine positive Neuorientierung in der Realität zu ermöglichen, so dass das Kind oder der bzw. die Jugendliche durch das Finden eines neuen, gefestigten Selbstbildes an der Gesellschaft teilhaben kann. Um eine emotionale und soziale Stabilisierung von Kindern und Jugendlichen zu erreichen, ist die Schaffung eines sicheren Ortes mit verlässlichen und vertrauensvollen Beziehungen unabdingbar.


    Auf der Website des Österreichischen Traumapädagogikzentrums heißt es dazu: „Hinter unverständlichen und beeinträchtigenden Verhaltensmustern von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen kann sich eine traumatische Erfahrung verbergen. Die Betroffenen brauchen daher ein umfassendes Behandlungskonzept, das auf die zutreffenden Traumafaktoren abgestimmt ist, Defizite ausgleicht und die emotionalen Bedürfnisse abdeckt. Durch das Wissen über die Auswirkungen von Traumatisierungen wird den Betroffenen die Möglichkeit gegeben, diese Verhaltensweisen zu erkennen und alternative Handlungsmuster zu entwickeln. Für das Betreuungspersonal werden durch das Verstehen der Hintergründe der Verhaltensmuster neue Sichtweisen eröffnet und den Gefühlen von Hilflosigkeit und Ohnmacht durch neue Handlungsmöglichkeiten entgegengewirkt. Mit den Methoden der Traumapädagogik können dort, wo herkömmliche Interventionen fehlschlagen, neue Blickwinkel eröffnet werden und Entlastung im pädagogischen Alltag für alle Beteiligten geschaffen werden.“ Auf dieser Site findet sich auch ein WÖRTERBUCH DER TRAUMAPÄDAGOGIK, wo es heißt: „Die Rolle des/der TraumapädagogIn ist es, wie ein Wörterbuch zu sein, in dem man immer nachschlagen kann.“

    Literatur

    Kühn, M. (2009). Macht eure Welt endlich wieder zu meiner! Anmerkungen zum Begriff der Traumapädagogik. In Bausum, J., Besser, L., Kühn, M. & Weiß, W. (Hrsg.), Traumapädagogik. Grundlagen, Arbeitsfelder und Methoden für die pädagogische Praxis. Weinheim: Juventa.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Traumap%C3%A4dagogik (14-11-21)
    https://www.traumapaedagogik.at/ (20-12-12)


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