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Terrorismus

    Der Unterschied zwischen Terrorismus und Freiheitskampf oder auch Guerilla- oder Partisanenkampf definiert sich nach Waldmann (2005, S. 11ff):
    Terroranschläge
    * keine Trennung zwischen am Konflikt Beteiligten und unschuldigen Dritten
    * jeder wird Opfer, der sich zum Zeitpunkt des Anschlages am Ort aufhält
    * Terroristen haben das Ziel, das politische Verhalten des Gegners zu ändern
    Guerilla-Kriegsführung
    * Freiheitskämpfer oder Rebellen gehen gezielt gegen die gegnerischen Einheiten und Verbände vor
    * Ziel ist es, Gebiete zu erobern
    Die Kennzeichen für internationalen Terrorismus sind
    * verfolgt politische, ökonomische, moralische oder religiöse Ziele
    * ist bereit zur Androhung und Anwendung von Gewalt, meistens gegen Regierungen
    * wendet sich aber auch gegen Unbeteiligte, die nicht direkt mit dem Ziel der Aktion zu tun haben
    * nutzt viele verschiedene Aktionsformen, von Einzelanschlägen bis hin zum Guerillakrieg, vermeidet aber die offene Konfrontation
    * hat eine weltweite Vernetzung von Kaderzellen, Kleingruppen und „Schläfern“ geschaffen und geht mit dem organisierten Verbrechen Verbindungen ein
    * infiltriert zunehmend politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und religiöse Organisationen
    * nutzt die neuen Technologien für „Infowar“, „Cyberwar“ und „Cyperterrorism“ und kann damit in der hochgradig computerabhängigen zivilen und militärischen Infrastruktur ähnlichen Schaden anrichten wie traditionelle Angriffe
    * wird durch Einzelne, Gruppen oder Staaten ausgeführt
    Trotz dieser Kennzeichen können sich selnst die amerikanischen Sicherheitsbehörden nicht auf eine einheitliche Definition für Terrorismus einigen. So definieren unterschiedlich:
    FBI, die amerikanische Sicherheitspolizei: Die Sicherheitspolizei definiert Terrorismus folgendermaßen: „gesetzeswidriger Gebrauch von Zwang oder Gewalt gegen Personen oder Eigentum zur Einschüchterung einer Regierung“ (Belsak, Lechthaler, Moosmann, Natter & Pernstich 2003, S. 6).
    Verteidigungsministerium der USA: Das Verteidigungsministerium vertritt die folgende Begriffsbestimmung: „gesetzwidriger, angedrohter Gebrauch von Zwang oder Gewalt gegen Personen oder Eigentum, um Regierung oder Gesellschaften zu nötigen oder einzuschüchtern“ (Belsak, Lechthaler, Moosmann, Natter & Pernstich 2003, S. 6).
    Außenministerium der USA: Das US-Außenministerium definiert Terrorismus u.a als „vorsätzliche politisch motivierte Gewalt, verübt gegen zivile Ziele durch nicht-staatliche Gruppen oder Geheimagenten, mit der Absicht, Publikum zu beeinflussen“ (Belsak, Lechthaler, Moosmann, Natter & Pernstich 2003, S. 6).
    Definition der Europäischen Union: „Handlungen, die mit dem Ziel begangen werden, die Bevölkerung auf schwerwiegendste Weise einzuschüchtern oder öffentliche Stellen oder eine internationale Organisation rechtswidrig zu einem Tun oder Unterlassen zu zwingen oder die politischen, verfassungsrechtlichen oder sozialen Grundstrukturen eines Landes oder einer internationalen Organisation ernsthaft zu zerstören“ (http://www.geostasto.eco.uniroma1.it/tedesco/Definiton.htm).

    Die Datenbank des Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) an der Universität Trier gibt einen Überblick über die Forschungen zur Psychologie des Terrorismus. Welche Entwicklung haben Terroristen durchlaufen? Was empfinden und wie verhalten sich überlebende Opfer von terroristischen Geiselnahmen und Anschlägen? Wie reagiert die Bevölkerung auf die terroristische Bedrohung? Die psychologische Fachdatenbank PSYNDEX enthält theoretische und empirische Beiträge zu psychologischen Prozessen und Mechanismen des Terrorismus. Gegenstand psychologischer Forschung zum Terrorismus sind Motive und Verhaltensweisen der Täter, Empfindungen und Traumata der Opfer sowie die psychologischen Auswirkungen terroristischer Bedrohungsszenarien auf die Allgemeinbevölkerung. Ein Auszug aus der Psychologie-Datenbank PSYNDEX kann kostenlos vom Psychologie-Portal des ZPID heruntergeladen werden: http://zpid.de/pub/info/zpid_news_Psychologie-Terrorismus.pdf

    Literatur
    Belsak, Barbara Lechthaler, Werner Moosmann, Rüdiger Natter, Oliver & Pernstich, Andreas (2003). Die Behandlung des Themas Terrorismus im Unterricht. Online im Internet: http://viadrina.euv-frankfurt-o.de/fwkmt/download/T1_MWeran.pdf (05-05-07).
    Online im Internet: http://www.bpb.de/files/FVB1DP.pdf (05-05-07).
    Online im Internet: http://geostasto.eco.uniroma1.it/tedesco/Definiton.htm (05-05-07).
    Waldmann, Peter (2005).Terrorismus: Provokation der Macht. Augsburg: Murmann Verlag DE.


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