Unter dem Begriff Hyperhidrose versteht man das über das normale physiologische Ausmaß hinausgehende Schwitzen im Bereich unterschiedlich großer Hautareale. Hyperhidrose ist dabei eine manchmal auch psychisch mutbedingte Form des übermäßigen Schwitzens, wobei man zwei Formen unterscheidet, von denen eine schon im Kindesalter oder in der Jugend ohne erkennbare Ursache auftritt. Als Ursache dieser primären oder idiopathischen Hyperhidrose vermutet man, dass das sympathische Nervensystem bzw. der Botenstoff Acetylcholin, der für die Anregung der Schweißdrüsen zuständig ist, übermäßig aktiv ist. In vielen Fällen lässt sich eine familiäre Veranlagung feststellen, wobei auch psychische Aspekte mit dieser primären Form der Hyperhidrose wahrscheinlich sind. Je nach Schweregrad der Erkrankung schwitzen die Betroffenen vor allem an Händen, Füßen, Achselhöhlen und Stirn, in besonders schweren Fällen auch am ganzen Körper. Die Hyperhidrose tritt häufig auch ohne erkennbaren vorherigen Reiz auf, wobei schon geringe Gefühlsregungen oder Temperaturunterschiede ausreichen, um das Schwitzen auszulösen.
Des weiteren gibt es eine Reihe von neurologischen Erkrankungen, bei denen die Hyperhidrose ein charakteristisches Symptom darstellt, wobei das Schwitzen für manche Erkrankungen sogar das erste merkbare Symptom darstellt. Die Ursachen einer sekundären Hyperhidrose liegen oft auch in einem ungesunden Lebensstil begründet, wobei besonders Fettleibigkeit schon bei geringen Anstrengungen eine übermäßige Schweißproduktion bedingt, aber neben Schilddrüsenerkrankungen und Diabetes mellitus können auch Alkoholmissbrauch und Stress Auslöser einer sekundären Hyperhidrose sein.
Bei einer primären Hyperhidrose richtet sich die Therapie nach dem Schweregrad, wobei Entspannungsmethoden wie autogenes Training oder Yoga eine unterstützende Maßnahme sein können.