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Concept-Mapping

    Ähnlich wie bei einer Mind-Map werden bei der Concept-Map Begriffe und ihre Beziehungen zueinander zweidimensional, wie Orte und Wege auf einer Landkarte repräsentiert. Auf diese Weise kann grafisch dargestellt werden, in welchen Beziehungen diese Begriffe untereinander stehen. Im Unterschied zur Mind-Map werden die Beziehungen zwischen den Begriffen jedoch benannt, also die Art des Zusammenhangs spezifiziert. Es muss auch nicht ein einziger Zentralbegriff existieren, wie dies bei Mindmaps üblich ist.

    Concept Mapping ist ebenfalls eine Lernstrategie, die insbesondere das bedeutungsvolle Lernen unterstützt. Ziel einer Studie von Hilbert et al. (2008) war es, den Nutzen von kognitiven und/oder metakognitiven Prompts auf den Lernerfolg beim Lernen durch Concept Mapping zu untersuchen. Prompts sind eine metakognitive Förderungsmaßnahme – Hinweisreize [„metacognitive prompts“] -, mit deren Einsatz wird der Problemlösende dazu aufgefordert, sein vorhandenes metakognitives Wissen und seine entsprechenden Fähigkeiten adäquat einzusetzen.

    Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler (N = 112, Durchschnittsalter: 17.20 Jahre) erzielten einen signifikant besseren Lernerfolg, wenn sie durch Prompts beim Anfertigen einer Concept Map unterstützt wurden. Gemischte Prompts waren dabei im Vergleich zu nur kognitiven bzw. nur metakognitiven Prompts nicht effektiver, offensichtlich regte bereits die Verfügbarkeit von Prompts die Lernenden zu systematischerem Lernverhalten an. Als Fazit dieser Studie lässt sich festhalten, dass Prompts als Hilfestellung bei der Anwendung einer neuen Lerntechnik sehr wohl positive Effekte haben. Eine Follow-Up-Messung ohne Prompts zeigte jedoch, dass die einmalige Unterstützung durch Prompts nicht ausreichte, um die Lerntechnik weiterhin selbstständig erfolgreich anzuwenden.


    Definitionen

    1. Definition

    “Begriffsstrukturdarstellungen (Concept Map) sind seit etwa einem Jahrzehnt in den Blickpunkt pädagogisch-psychologischen Forschungsinteresses gerückt. Sie gehen meist von der psychologischen Modellvorstellung der netzartigen Wissensspeicherung in Elementen und Relationen aus und werden bei der Wissensdiagnose und der Wissensvermittlung verwendet“ (Jüngst, 1998, S.25).

    2. Definition

    “Concept Maps sind Netzwerke aus Begriffen (dargestellt in Form von Knoten) und beschrifteten Relationen (dargestellt durch Pfeile mit bestimmtem Label) zur Darstellung von Wissensstrukturen“ (Weidenmann, 2001, S.189).

    3. Definition

    “Eine Concept Map ist eine Begriffslandkarte. Die Begriffe eines Themenfeldes und ihre Beziehungen zueinander werden durch ein Netzwerk dargestellt. Im Unterschied zur Mind Map besitzt eine Concept Map nicht einen zentralen Begriff, sondern mehrere. Dies zeigt sich grafisch in der Tatsache, dass Mind Maps die Form eines Baums oder Sterns aufweisen, während Concept Maps echte Netzwerke mit mehreren Zentren darstellen. Concept Concept Mapping bezeichnet den Entwicklungsprozess einer Concept Map Wissen wird darin als ein vernetztes System zusammenhängender Begriffe gesehen, dessen kognitive Struktur durch Lernen differenziert wird. Befruchtet wurde diese pädagogische Perspektive von Entwicklungen in der Kognitionspsychologie, der Psychometrie und der mathematischen Graphentheorie“ (Maisch, 2006, S.90).

    4. Definition

    “Concept Mapping eignet sich für das bessere Verstehen komplexer Materien, z.B. zur Lernunterstützung, und um neue Kontexte in eigenes Wissen umzuwandeln. Weiters kann es sinnvoll für die Strukturierung eigener Gedanken vor dem Schreiben eins Textes eingesetzt werden. Eine Concept Map besteht aus Kästen und Pfeilen, die Kästen (Konzepte) enthalten ein Nomen oder Substantiv und werden mit gerichteten Verbindungspfeilen verbunden, die Verben oder Präpositionen enthalten“ (Pircher, 2010, S.91).

    5. Definition

    “Eine Art der Darstellung kognitiver Strukturen ist die des Concept Mappings. Beim Concept Mapping werden Begriffe vergeben, die in sinnvollen Relationen zueinander angeordnet werden sollen. Zusammenhänge zwischen den Begriffen werden durch beschriftete Linien ausgedrückt. In Concept Maps werden die benutzten Begriffe als Konzepte bezeichnet. Zwei Begriffe, die durch eine beschriftete Linie miteinander verbunden sind, werden als Präpositionen beschrieben. Mit Hilfe dieser Methode lassen sich die wesentlichen Elemente und Beziehungen der Wissensstrukturen eines Lernenden in einem Begriffsnetz ausdrücken“ (Ausubel, 1968, S.26).

    Literatur

    Ausubel, D.P. (1968). Educational psychologie. A cognitive view. New York: Holt, Rinehart und Wilson.
    Hilbert, Tatjana S., Nückles, Matthias, Renkl, Alexander, Minarik, Carla, Reich, Angelika & Katharina Ruhe (2008). Concept Mapping zum Lernen aus Texten. Können Prompts den Wissens- und Strategieerwerb fördern? Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 22, 119-125.
    Jüngst, K. L. (1998). Lernen mit Medien. Ergebnisse und Perspektiven zu medial vermittelten Lehr- und Lernprozessen. München: Juventa Verlag.
    Maisch, J. (2006). Wissensmangement am Gymnasium. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften/ GWV Fachverlage GmbH.
    Pircher, R. (2010). Wissennsmanagement Wissenstransfer. Wissensnetzwerke: Verlag Publicis Publishing.
    Weidenmann, B. &  Krapp, A. (Hrsg.) (2001). Concept Map als kognitive Landkarten. Pädagogische Psychologie. Weinheim: Beltz PVU.


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