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Korrelation

    Eine Korrelation bezeichnet in der psychologischen Statistik das gemeinsame Auftreten von Merkmalen. Solche Berechnungen werden in vielen Gebieten der Psychologie durchgeführt, etwa die Korrelation zwischen der Intelligenz von Vätern und Söhnen oder von Zwillingen. Korrelieren etwa die Intelligenzquotienten von eineiigen Zwillingen mit 0,90, wenn beide Geschwister zusammen aufgewachsen sind, aber nur mit 0,75, wenn sie getrennt in verschiedener Umgebung aufwuchsen, dann kann man daraus schließen, dass die Umwelt einen bestimmten Einfluss auf die Intelligenzentwicklung hat.

    Die Auswertung von Korrelationen ist unter anderem ein wichtiges Teilgebiet der psychologischen Statistik, die vor allem mit den Verfahren der Faktorenanalyse durchgeführt wird. Eine Korrelation beweist aber keinen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang (Kausalität), denn eine Korrelation kann auf sehr verschiedene Weise zustandekommen. Sie kann zufällig entstehen oder häufiger einen Zusammenhang an der Oberfläche erfassen, dessen Ursache erst geklärt werden muss. In einer Studie wurde etwa für verschiedene Regionen untersucht, wie viele Störche dort zu Hause sind und wie hoch die Geburtenrate ist, wobei sich eine signifikante positive Korrelation zwischen der Anzahl der Störche und der Anzahl der Babys zeigte. Das heißt, je mehr Störche eine Region hat, umso mehr Babys gibt es dort, doch bedeutet das nicht, dass der Storch die Babys bringt, was ein typisches Beispiel dafür ist, dass Korrelationen keine Kausalität bedeuten. In diesem Fall ist eine dritte Variable für diesen scheinbaren Zusammenhang verantwortlich, und zwar die Industrialisierung, denn die Regionen, die stark industrialisiert sind, haben weniger Störche, da es sich um eher städtische Regionen handelt. Aus dem gleichen Grund haben sie auch weniger Babys, da Familien sich eher im ländlichen Bereich ansiedeln. Berechnet man die partielle Korrelation des Vorkommens der Störche und der Geburtenrate und kontrolliert dabei die Variable Industrialisierung, so stellt man keine signifikante Korrelation mehr fest. Der eigentliche Zusammenhang zwischen der Industrialisierung und der Geburtenrate und zwischen der Industrialisierung und der Anzahl der Störche besteht und nicht zwischen der Anzahl der Babys und der Anzahl der Störche.


    1.    Definition
    Bezeichnung für den Zusammenhang zwischen Körpergröße und Gewicht. Zwischen der Intelligenz von Eltern und ihren Kindern oder zwischen anderen Merkmalen, die nichts über die Ursache-Wirkungs-Zusammenhang aussagt → Statistik (Michel & Nova 1975, S. 206).

    2.    Definition
    Zusammenhang oder Wechselbeziehung zwischen Merkmalen oder gemeinsamen Auftreten und Ereignissen (Tewes & Wildgruber 1992, S. 189).

    3.    Definition
    Nicht selten werden Korrelations- Kollfizienten kausal interpretiert. Ein anderer verbreiteter Trugschluss ist es, dass zwei sehr hoch miteinander korrelierende variable weitgehend das Gleiche messen. Diese Fehlannahme kommt besonders in der Faktorenanalyse zum Tragen, wo Bündel hoch korrelieren der Variablen gesucht werden, die auf „den selben Faktor“ zurückgehen. Das heißt konzeptionell angeblich dasselbe messen sollen (Asanger & Wenninger 1992, S. 456).

    4.    Definition
    Allgemeine Bezeichnung für das häufige gemeinsame Auftreten von Gegenständen oder Ereignissen bzw. Eigenschaften von Gegenständen oder Ereignissen (Fröhlich 1993, S. 248).

    5.    Definition
    Wechselbeziehung, (zu lateinisch = con = mit und relation = Relation). Wechselseitige Beziehung, die K zwischen Angebot und Nachfrage; etwas in eine K. zu/mit etwas bringen (Brockhaus 1995, S. 1969).

    Literatur

    Michel & Nova (1975). Kleines Psychologisches Wörterbuch. Verlag Herder.
    Tewes & Wildgruber (1992). Psychologisches Lexikon. Verlag Oldenburg.
    Asanger & Wenninger (1992). Handwörterbuch der Psychologie. Weinheim: Verlag Union.
    Fröhlich (1993). D+V Wörterbuch zur Psychologie. Deutscher Taschenbuch Verlag.
    Herausgeber und bearbeitet vom wissenschaftlichen Rat und den Mitarbeitern der Dudenreaktion Leitung von Günther Drosdowski (1995). Brockhaus.
    https://statistik-und-beratung.de/2013/05/von-storchen-und-babys-die-partielle-korrelation/ (16-09-18)


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