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Pyromanie

    Pyromanie oder pathologische Brandstiftung ist der unwiderstehlicher Drang, Feuer zu legen und großes Interesse an der Beobachtung von Bränden sowie Faszination an allem, was mit Feuer und Bränden in Beziehung steht.

    Nach Ansicht der Psychiatrie unterscheiden sich Brandstifter wenig von anderen Straftätern, allerdings mit einer Ausnahme: Es handelt sich oft um konfliktscheue, durchsetzungsschwache Menschen, die ähnliche Merkmale wie etwa Drohbriefschreiber im Internet zeigen. Brandstifter haben in ihrem Leben oft wenig Möglichkeiten, das ihnen vermeintlich Zustehende durchzusetzen, und verbünden sich daher mit der archaischen Macht des Feuers. Pyromanen, die aus psychiatrischen Motiven wie etwa einer Erkrankung Feuer legen, gibt es dagegen eher selten. Generell sind häufiger Männer als Frauen Brandstifter, oft Alleinstehende und Menschen mit geringerer Bildung. Unter den Tätern gibt es auch Menschen, die das Feuer lieben, seinen Geruch, die Hitze.

    Der Anteil von Feuerwehrleuten bei Brandstiftern liegt nach Expertenmeinung bei zehn bis maximal zwanzig Prozent, wobei aufgrund der Nähe zur Thematik ein gewisses Gefährdungspotential besteht, denn der Brandstifter kann damit beweisen, dass er sich dem Feuer am mutigsten stellt oder es sogar entdeckt hat. Feuerwehrleute, die Brände selbst legen, sind dann selbst besonders schnell vor Ort, erhalten Anerkennung von ihren Kollegen und fühlen sich dadurch sehr mächtig. Das Löschen eines Brandes ist auch ein Gemeinschaftserlebnis, das den Zusammenhalt einer Gruppe stärkt, sodass auch die Freude am Löschen deshalb ein Motiv für eine Brandlegung sein kann.

    Serienbrandstifter versuchen dabei, die Belohnung durch die Tat zu wiederholen, und fühlen sich erleichtert und mächtig, endlich einmal als diejenigen zu gelten, die Angst und Schrecken verbreiten.

    In den vergangenen Jahren haben sich dabei die Motive der Täter verändert, denn früher waren eher Objekte das Ziel, heute haben die Täter auch keine Scheu mehr, gegen Menschen vorzugehen. Rebecca Bondü schrieb ihre Diplomarbeit 2006 zur Psychologie von Brandstiftern, und sagte 2019 in einem Interview mit SPIEGEL ONLINE: „Im vergangenen Jahr wurden circa 20.000 Fälle von Brandstiftung registriert. Das sind dann aber oft auch Jugendliche, die zusammen auf der Straße rumhängen. Die zünden eben mal eine Mülltonne an, weil sie nichts Besseres zu tun haben.“ Bei der Brandstiftung gibt es sehr unterschiedliche Motive, wobei es im Fall der Jugendlichen oft Vandalismus ist. Dann gibt es Brandstifter, die sich an jemandem rächen wollen, indem sie etwa das Auto des Nachbarn anzünden oder seinen Kellerverschlag.

    Literatur

    OÖN vom 29. September 2016
    https://www.spiegel.de/panorama/justiz/brandstiftung-psychologin-erklaert-was-taeter-antreibt-a-1279217.html (19-08-11)


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