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Lernziele

    Ein Lernziel beschreibt den angestrebten Lernzuwachs bezogen auf einen bestimmten Lerninhalt. Die Lernziele werden vor einer Lerneinheit bzw. einem Kurs festgelegt und unterstützen die Wahrnehmung des Lernprozesses durch mehr Transparenz und Orientierung. Bis zur Curriculumreform wurde in der didaktischen Diskussion fast ausschließlich von Lehrzielen gesprochen und damit die Funktion und Tätigkeit der Lehrenden im Unterrichtsprozess betont. Erst in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde verstärkt die Schülerzentrierung betont lernerorientierte Lehrpläne für den modernen Unterricht entwickelt. Dabei wurden lernzielorientierte Lehrpläne geschrieben, denen der lernzielorientierte Unterricht entsprechen sollte, sodass zumindet auf dem Papier SchülerInnen zu eigenständigen MitgestalterInnen des Lernprozesses wurden. Konsequenterweise wurden dann die Ziele für das Unterrichtsgeschehen nach der Mehrheit der Akteure im Unterrichtsgeschehen ausgerichtet und als Lernziele formuliert. Lernziele sind demnach die Ziele, die Menschen für ihr eigenes Lernen setzen, während Lehrziele Ziele sind, die andere Menschen für die Lernenden bei der Steuerung des Lernens intendieren.
    Die Lernziele bestimmen also das, was die SchülerInnen nach dem Unterricht zusätzlich wissen sollten. Die Perspektive der Lehrenden, die ihre Lehrziele während der Unterrichtsplanung formulieren, und die Perspektive der SchülerInnen, für die die Lernziele formuliert werden.
    Das Aufstellen von Lernzielen gehört daher zur Planung eines zielorientierten Unterrichts und ist Aufgabe der LehrerInnen, die diese zunächst als Lehrziele formulieren, welches Wissen und welche Fertigkeiten sie von den SchülerInnen gelernt wissen möchten. Lehrziele werden erst zu Lernzielen, wenn sie von den Lernenden übernommen und umgesetzt werden. Lernziele erfüllen somit unterschiedliche Funktionen, indem sie

    • Inhalte begrenzen,
    • anzeigen, wie unterschiedlich ein Thema in verschiedenen Klassen oder Lerngruppen ausarbeitet werden kann,
    • LehrerInnen bei täglichen der Unterrichtsplanung unterstützen,
    • den Lernvorgang beschreiben, d.h., die Tätigkeit der SchülerInnen, nicht aber den Lehrvorgang, also die Tätigkeit der LehrerInnen,
    • Lernhilfen für Tests oder andere Evaluationsformen bieten,
    • die Motivation und den Lernerfolg der Lernenden fördern, und
    • als Kriterien für die Selbst- und Fremdbeurteilung dienen.

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