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Sportpsychologie

    Die Sportpsychologie als ein Teilgebiet der Psychologie versucht menschliches Verhalten, Handeln und Erleben von Personen im Praxisfeld Sport zu erfassen. Sie befasst sich dabei mit Entwicklung, Motivation, Lernen und Sozialpsychologie, wobei es einerseits um die Anwendung sportpsychologischer Methoden der Erkenntnisgewinnung in den Praxisfeldern des Sports geht, aber auch um die Bedeutung und Funktion des Sports als Mittel psychologischer Interventionen. Obwohl Psychologie sowohl im Alltag als auch im Sport eine große Rolle spielt, messen viele Athleten und Athletinnen dem Thema noch wenig Bedeutung zu. Themen der Sportpsychologie sind dabei etwa  Stressbewältigung, Emotionsregulation oder auch der Umgang mit psychischen Erkrankungen im Leistungssport. Bei professionellen Sportlerinnen und Sportlern hat man es überproportional häufig mit Menschen zu tun, die extrem leistungsbereit sind, von Kindheit an darauf trainiert sind, Schmerzen zu ertragen und den sportlichen Erfolg über die eigenen körperlichen Bedürfnisse zu stellen.

    Nahezu alle olympischen Spitzensportverbände arbeiten mit Psychologen zusammen, denn neben der körperlichen Fitness gibt es in jeder Sportart eine mentale Komponente, die wesentlich zur Leistung mit beiträgt. Dabei arbeiten Sportpsychologen nicht als Therapeuten mit den SportlerInnen, sondern es geht in erster Linie um Leistung, die die Sportpsychologen optimieren sollen. Mit Psychologie und Coaching kann man vor allem jungen SportlerInnen auch helfen, in ihrer Persönlichkeit zu reifen.

    Der Sport stellt nach Munzert (1998) einen Bereich dar, um Realisierbarkeit und Vorteile einer vereinheitlichten Psychologie aufzuzeigen, denn kognitive und Handlungspsychologie, Psychoanalyse, Humanistische Psychologie und Behaviorismus haben relativ unterschiedliche Menschenbilder, Methoden und Theorien entwickelt. Bisher existiert kein übergreifender Ansatz, der die wesentlichen Elemente dieser Theorien verknüpft, wobei eine Vereinigung der nur scheinbar gegensätzlichen Hauptströmungen der Psychologie durchaus möglich scheint. Munzert (1998) hat daher eine Initiative ins Leben gerufen, die eine gleichzeitige Berücksichtigung und gegenseitige Ergänzung der wesentlichen Strömungen der Psychologie anstrebt: Grand Unification Perspective of Psychology. Das wichtigste Ziel dieses Projekts besteht darin, die Grundlagen für eine Verbindung der Hauptströmungen der Psychologie und ihrer essentiellen Aussagen über den Menschen zu schaffen und dadurch zu einer Erneuerung der Psychologie beizutragen. Er schlägt in seinem Artikel ein gemeinsames Menschenbild für alle Hauptströmungen vor und stellt darin Basismechanismen und allgemeine Prinzipien psychischen Geschehens vor. Er resumiert: „Der Mensch als lernendes, kreatives, emotionales, Befriedigung anstrebendes, ganzheitliches Informationsverarbeitungs- und Handlungssystem. Dies ist eine Konzeption, die keine wesentliche Auffassung ausschließt und eine integrative Verbindung ermöglicht. Sie bietet das bislang umfassendste Menschenbild der Psychologie. Es ist also möglich, wenn man eine komplexe und gleichwohl übersichtliche Darstellung anstrebt, auf diese in einem Dutzend Wörtern beschreibbare Vorstellung zurückzugreifen.“

    Literatur

    Munzert, R. (1998). Sports and the Unification of Psychology – New Developments of the Grand Unification Perspective of Psychology. Sportonomics, 4, 97-104.


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