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Human Associative Memory-Modell – HAM-Modell

    Das Human Associative Memory-Modell der Gedächtnisspreicherung wurde von Anderson & Bower (1973) entwickelt und bezieht sich auf die Informationsverarbeitung im Langzeitgedächtnis. Dabei wird angenommen, dass Informationen der Umwelt von Sinneszellen aufgenommen, verarbeitet und neu kodiert in visuellen und auditiven Zwischenspeichern mit begrenzter Kapazität bereitgehalten werden. Dabei wird diese Information von unterschiedlichen Parsern analysiert, die prüfen, ob die Eingabe zu einer bestimmten Syntax gehört und danach mit einer sinnvollen Beschreibung versehen, um sie dann in das Langzeitgedächtnis transferieren und ablegen zu können.

    Der linguistische Parser behandelt dabei die symbolische Komponente, insbesondere der Sprachinformation, und ist für deren Übersetzung und Beschreibung verantwortlich. Der Wahrnehmungsparser versucht, den Inhalt der sensorischen Zwischenspeicher zu beschreiben, wobei man vermutet, dass bei Erwachsenen der linguistische Parser in der linken und der Wahrnehmungsparser in der rechten Gehirnhälfte lokalisisert ist. Informationen, die von den jeweiligen Parsern verarbeitet wurden, werden danach an das Langzeitgedächtnis geschickt, wo diese an einen weiteren Teil des Langzeitgedächtnis, der für die Produktion zuständig ist, weitergegeben werden. Dieser Produktionsteil hat die Kontrolle über alle Informationen, die im System verarbeitet werden, und verfügt über die Fähigkeit der Problemlösung und folglich über Kapazitäten, die zu einer Entscheidung genutzt werden können, wie die Informationsprozesse gelenkt werden müssen. Die letzte Komponente des Human Associative Memory-Modells ist schließlich der Sprachgenerator, der verarbeitete Informationen aus dem Produktionsteil erhält und für die Sprachausgabe in Form von Sprache oder Schrift aufbereitet.

    Literatur
    Anderson, J. R. & Bower, G.H. (1973). Human Associative Memory. Washington: Winston & Sons.


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