Zum Inhalt springen

offener Unterricht

    Offener Unterricht ist eine Organisationsform des Unterrichts oder ein Unterrichtsprinzip, welche/s es jedem Schüler gestattet frei zu wählen, wo (räumlich) und wann (zeitlich) er in welcher Sozialform an selbstgewählten Inhalten und methodisch individuellem Weg diese Inhalte bearbeitet. Dabei gibt es eine möglichst hohe Mitbestimmung und Mitverantwortung jedes Schülers für die Infrastruktur der Klasse, die Regelfindung innerhalb der Klassengemeinschaft sowie der gemeinsamen Gestaltung der Schulzeit (vgl. Peschel, 2006, S.54).

    Das methodische Grundprinzip des offenen Unterrichts ist das entdeckende, problemlösende, handlungsorientierte und selbstverantwortliche Lernen von SchülerInnen. Offener Unterricht gestaltet sich in der praktischen Umsetzung daher z. B. als Freiarbeit, Wochenplanarbeit, Stationsarbeit oder in Form eines Projektes. Diese verschiedenen Methoden bilden eine Art Gesamtrepertoire, das als Kern einen offenen Unterricht ausmacht. Der Begriff offener Unterricht ist aber durchaus missverständlich, denn offen meint nicht eine Öffnung für alles, sondern eine methodische Orientierung auf bestimmte öffnende Methoden gegenüber dem traditionellen Frontalunterricht. Offener Unterricht sollte auch nicht als eine radikale Form verstanden werden, die in der Praxis vollständig den Frontalunterricht ablösen kann, sondern offener Unterricht tritt in der Regel immer in Mischformen mit anderen Methoden auf.

    In der Abbildung ist ein Klassenraum dargestellt, welcher sich deutlich von einer klassischen Anordnung unterscheidet. Die Lernenden arbeiten selbstständig an Arbeiten und dürfen sich bei Problemen mit dem Lehrer austauschen.

    Die Methoden des offenen Unterrichts haben gemein­same Merkmale, die sich sowohl auf das Schülerverhalten als auch auf das Lehrerverhalten beziehen, betreffen Unterschiede in der Methodik und den Lehr- bzw. Unterrichtsformen. Die Lernenden müssen Eigenständigkeit hinsichtlich der Entscheidungen, der Arbeitsformen, sozialen Beziehungen und Kooperationsformen entwickeln, wodurch es den Lernenden möglich ist, den Unterricht mitzugestalten, wenn es um die Inhalte, Durchführung und den Verlauf des Unterrichts geht. Der Lernende im offenen Unterricht kann seine Aktivitäten selbstständig planen, auswählen und durchführen , wobei der LehrerInnen die Aufgabe haben, Handlungs­spielräume zu gewähren, wodurch der offene Unterricht  eine veränderte Beziehungsstruktur zwischen LehrerInnen und SchülerInnen, einen veränderten Lernbegriff und eine veränderte Lernorganisation beinhaltet.

    Literatur
    Peschel, F. (2006). Offener Unterricht, Teil II. Hohengehren: Schneider Verlag.


    Impressum ::: Datenschutzerklärung ::: Nachricht ::: © Werner Stangl :::

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert