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Didaktik

    Allgemeine Didaktik ist wie Stricken ohne Wolle.
    Ingrid Dietrich

    Das Wort „Didaktik“ kommt aus dem Griechischen und kann von „didasko“ abgeleitet werden, was übersetzt „ich lehre, belehre, unterrichte“ bedeutet (Dolch 1965, S. 45).

    Der Begriff Didaktik tauchte zuerst im 17. Jahrhundert auf und wurde später in der Pädagogik ausgebaut (Der große Brockhaus 1953, S. 255).

    Didaktik bezeichnet die Wissenschaft vom Unterricht, vom Lernen und Lehren, wobei sie sich mit dem Lernen in allen Formen und dem Lehren aller Art unabhängig vom Lehrinhalt befasst (Dolch 1965, S. 45). Didaktik ist also die Lehre des Unterrichts unter Berücksichtigung der pädagogischen Absichten, Mittel und Ziele (vgl. Wörterbuch der deutschen Sprache, 2004). Wichtig ist dabei das „WAS“, also was wird gelehrt und das „WIE“, also wie wird der Lehrstoff vermittelt (Brockhaus Enzyklopädie 1968, S. 709). Didaktik befasst sich mit der Lehrzielformulierung, der Auswahl der Unterrichtsinhalte und der passenden Lehrmethode (Arnold, Jürgen & Meili 1971, S. 376). Zur Didaktik zählen jedoch auch die Formen des Lernens und Lehrens, die nicht direkt Unterricht oder Lernen im Unterricht sind, also zum Beispiel Beratung, Vorträge oder Praktikum (vgl. Dolch 1965, S. 45).

    Klassische Didaktik: „Zu Beginn des Prozesses verfügen nur die Lehrenden über ‚objektives‘ Wissen. Durch den Unterricht vermitteln sie es an die Lernenden – und zwar möglichst vollständig und ohne Veränderung. Die Aufgabe der Lehrenden ist es dement- sprechend, das Unterrichtsgeschehen systematisch zu planen, die Wissensinhalte quasi „in Scheiben zu schneiden“, zu präsentieren, zu erklären und schließlich den Lernfortschritt dadurch sicherzustellen, dass alle dieselben Aufgaben mit demselben Lernerfolg bearbeiten. Die Lernenden bleiben in dieser Auffassung in einer passiven Position: ihre Aufgabe besteht lediglich darin, das Vorgegebene effizient zu verarbeiten“ (Gräsel & Mandel, 1999, S. 372).

    Aufgabe der Didaktik ist es zu beschreiben, wie der Lehrende Einfluss auf Lernprozesse haben kann, welche Absichten er mit dieser Einflussnahme verfolgt, bezüglich welcher Themen und mit welchen Methoden er Einfluss haben kann und welche Medien verwendet werden können. Didaktik beschäftigt sich auch mit der Erforschung der Einflussmöglichkeiten auf den Lehrerfolg (vgl. Englert, Frank, Schiefele & Stachowiak 1966, S. 36f).

    Man unterscheidet zwischen allgemeiner Didaktik und spezieller Didaktik. Bei der allgemeinen Didaktik geht es um die Wissenschaft vom Unterricht und die Bildungslehre, also darum, im Allgemeinen die Struktur des Bildungsvorganges, den Aufbau der Lehrgebiete sowie die Theorie des Lehrplans darzustellen. Die Allgemeine Didaktik gehört zu den erziehungswissenschaftlichen Grundlagendisziplinen und beschäftigt sich mit den Prozessen des Lehrens und Lernens in ihrem wechselseitigen Bezug aufeinander. Dabei bleibt das Feld der Allgemeinen Didaktik nicht auf schulische Lehr-Lern-Prozesse beschränkt, sondern erstreckt sich ebenso über den vor- und nachschulischen Bereich. Die spezielle Didaktik hingegen befasst sich mit einzelnen Lehrbereichen (zB sprachlich, musikalisch, politisch…) bzw. mit verschiedenen Schulformen (z. B. Volksschul-, Realschul-, Gymnasialpädagogik) (Brockhaus Enzyklopädie 1968, S. 709). Zusammengefasst ist Didaktik im Sinn der allgemeinen Didaktik die Wissenschaft des Lehrens und Lernens in allen pädagogischen Handlungsfeldern und im schulpädagogischen Sinn die Theorie des Unterrichts (vgl. Schaub & Zenke 2004).

    Didaktik ist also die Lehre vom Unterrichten, vom Lernen und vom Lehren, die vermitteln soll, wie der Vortragende die Zuhörenden beeinflussen kann, welche Mitteln und Wege im Unterricht angewendet bzw. welche Medien für den Vortrag verwendet werden können.

    Diese verständlich geschriebene Einführung in die allgemeine Didaktik und richtet sich an alle, die sich professionell mit dem Lehren und Lernen beschäftigen: Lehramtsstudierende sowie Lehrende aus Schule, Hochschule und Erwachsenenbildung. Der umfangreiche Stoff ist übersichtlich aufbereitet und hilft (zukünftigen) Lehrenden, eigene Ideen zum Lehren und Lernen einzuordnen und weiterzuentwickeln.
    Inhalt: Didaktische Theorien und Modelle, Bildung, Lernen und Professionalisierung bilden die Grundlage der Allgemeinen Didaktik.

    Literatur

    Arnold, W., Jürgen, H. & Meili R. (1971). Lexikon der Psychologie. Freiburg – Basel – Wien: Herder.
    Brockhaus Enzyklopädie (1968). 17. Auflage des großen Brockhaus, vierter Band. Wiesbaden: F.A. Brockhaus.
    Der große Brockhaus (1953). 16. völlig neubearbeitete Auflage, dritter Band. Wiesbaden: F.A. Brockhaus.
    Dietrich, Ingrid (1994). Allgemeine Didaktik ist wie Stricken ohne Wolle. Zur Bedeutsamkeit des Streits der Disziplinen. In Meyer, Meinert A. & Plöger, Wilfried (Hrsg.), Allgemeine Didaktik, Fachdidaktik und Fachunterricht (S. 235-242). Weinheim: Beltz.
    Dolch, Josef (1965). Grundbegriffe der pädagogischen Fachsprache. 7. Auflage. München: Ehrenwirth.
    Englert, L., Frank, H., Schiefele, H. & Stachowiak H. (1966). Lexikon der kybernetischen Pädagogik und der programmierten Instruktion. Quickborn: Schnelle.
    Gräsel, C. & Mandl, H. (1999). Problemorientiertes Lernen in der. Methodenausbildung des Pädagogikstudiums. Empirische Pädagogik, 13 (4), 371-391.
    Schaub, Horst & Zenke, Karl G. (2004). Wörterbuch Pädagogik. Online im Internet: WWW
    http://beat.doebe.li/bibliothek/w00456.html (05-10-26)


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    Ein Gedanke zu „Didaktik“

    1. Christine Schüren

      Guten Tag, darf ich von der o.g. Homepage, die ich betreibe, mit Links in Texten zu diesem Wörterbuch führen? Ich bin u.a. Sozialpädgogin und schreibe auch beruflich. Kann ich erfahren, wie das Wörterbuch zustande kam? Beste Grüsse und einen guten Jahresübergang von Christine Schüren, D-Kiel

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