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wissenschaftliche Psychologie

    Psychologie ist die Wissenschaft vom geistigen Leben
    William James

    Nichts beflügelt die Wissenschaft so wie der Schwatz mit Kollegen auf dem Flur.
    Arno Penzias

    Die wissenschaftliche Psychologie ist definiert als die Wissenschaft vom Verhalten und Erleben des Menschen, sie beschreibt und erklärt die Entwicklungen und Veränderungen während des menschlichen Lebens und alle darauf einflussnehmenden Aspekte. Beschreiben, Erklären, Vorhersagen und Handeln erfolgt im Rahmen einer empirischen Wissenschaft, in welcher die Erkenntnisse durch strukturiertes und systematisches Beobachten und Wahrnehmen gewonnen werden. Daraus werden Theorien entwickeln, die anschließend empirisch überprüft werden, sodass in der wissenschaftlichen Psychologie im Gegensatz zur Alltagspsychologie Empirie und Theorie in einem gegenseitigen Wechselverhältnis zueinander stehen. Die wissenschaftliche Psychologie ist dabei wie andere Humanwissenschaften eine Disziplin, die eine Vielzahl an Perspektiven auf das Verhalten und Erleben des Menschen einnimmt und dieses aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln zu erklären versucht. Daraus entstehen zwischen den Forschungsgebieten aber auch innerhalb dieser Forschungsgebiete oft widersprüchliche Aussagen oder Annahmen darüber, wie das Verhalten und Erleben von Menschen zu erklären ist, wie die Ergebnisse einer Studie oder eines Experiments zu interpretieren sind, oder welche Methoden anderen vorzuziehen sind. Es zählt zu den grundlegenden Aufgaben eines Psychologiestudiums, viele solcher unterschiedlichen Theorien und Modelle kennenzulernen, diese zu vergleichen, gegeneinander abzuwägen und eigene Schlüsse daraus zu ziehen.

    Siehe dazu im Detail: Was ist Psychologie

    Aus dem Nachdenken und Spekulieren über die Natur des Menschen, seine Erkenntnisfähigkeit, seine Gefühle und die Beweggründe seines Handelns entwickelte sich die moderne Psychologie mit ihren heute vorwiegend naturwissenschaftlich geprägten Methoden. Die Psychologie hat eine lange Vergangenheit, aber nur eine kurze Geschichte, schrieb schon 1908 der Gedächtnisforscher Hermann Ebbinghaus, denn seit Jahrtausenden beschäftigen sich die Menschen mit den Geheimnissen der Seele, weshalb die Wurzeln der Psychologie weit in die vorchristliche Zeit hinabreichen. Wissenschaftlich im Sinne empirischer,d.h. methodisch überprüfbarer Forschung, wird Psychologie jedoch erst seit dem 19. Jahrhundert betrieben, also seit jener Zeit, in der sich die Naturwissenschaften zu emanzipieren begannen und gegenüber den Geisteswissenschaften und Religion die Deutungshoheit über Mensch und Welt beanspruchten. Was vorher in die Zuständigkeit von Dichtern und Philosophen gefallen war, wurde nun zum Arbeitsfeld für Biologen, Physiker, Chemiker und Mediziner. Die Psychologie hat sich seit dem Ende des 19. Jahrhunderts immer mehr zu einer akademischen Disziplin mit zahlreichen Schulen, wissenschaftlichen Ansätzen und Theorien entwickelt, wobei vor allem William James – einer der Pioniere der psychologischen Forschunr, übrigens daneben auch Maler, Mediziner und Philosoph – eine Schlüsselrolle bei der Etablierung der Psychologie als wissenschaftliche Disziplin inne hatte. Er begründete den psychologischen Pragmatismus ebenso wie die Religionspsychologie, studierte unter anderem schon paranormale Phänomene und ahnte in seiner wissenschaftlichen Orientierung den nüchternen Behaviorismus voraus. Mit dem Begriff Bewusstseinsstroms etwa betonte er anschaulich die Prozesshaftigkeit der psychischen Bewusstseinsphänomene und des psychischen Geschehens. Die noch junge Wissenschaft der Psychologie verstand sich zunächst zwar selbst überwiegend als naturwissenschaftlicher Forschungszweig der Philosophie, was auch darin sichtbar wird, dass sie an den Universitäten trotz ihrer experimentellen Methoden ein Teil der philosophischen Fakultäten blieb. Daneben besteht aber bis heute eine zweite, geisteswissenschaftlich orientierte Psychologie, die sich am Verstehen statt am naturwissenschaftlichen Experiment orientierte. Dieser doppelte methodische Ansatze prägt die Psychologie bis heute und rührt vermutlich daher, dass ihre eigenständige Entwicklung genau in jener Epoche begann, in der sich Geistes- und Naturwissenschaften voneinander trennten. Innerhalb der Psychologie kommt es dabei immer wieder zu Phasen interessanter innerwissenschaftlichen Dispute, etwa im Zusammenhang mit der Psychoanalyse. Während sich die Psychoanalyse entfaltete, erforschten andere die Wahrnehmung und das Verhalten, das menschliche Lernen, die Intelligenz, die Kommunikation und vieles mehr. In der praktischen Anwendung fanden die verschiedenen Themen dann nicht selten wieder eklektisch zusammen und stießen auf diese Weise neue Forschungen an. Dieser Zustand prägt auch das aktuelle Bild der Psychologie. Sie ist heute eine äußerst differenzierte Wissenschaft mit einer hochentwickelten, teilweise völlig eigenständigen Fachsprache, geworden. Die gegenwärtige Psychologie ist sowohl in ihrer Grundlagenforschung als auch in ihren Anwendungsfeldern fachübergreifend orientiert, daher bedient sie sich auch zahlreicher Begriffe aus biologisch-medizinischen und sozialwissenschaftlichen Nachbargebieten (Stangl, 2019).

    Literatur

    Stangl, W. (2019). Psychologie – Die Wissenschaft. [werner stangl]s arbeitsblätter.
    WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/WISSENSCHAFTPSYCHOLOGIE/ (2019-01-14).
    http://de.wikipedia.org/wiki/Wissenschaftliche_Psychologie (10-11-21)


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