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Motivation

    Du musst an deinen langfristigen Plan glauben,
    aber du brauchst die kurzfristigen Ziele,
    um dich zu motivieren und zu inspirieren.
    Roger Federer

    Motivation bezeichnet Prozesse, bei denen bestimmte Motive aktiviert und in Handlungen umgesetzt werden. Dadurch erhält Verhalten eine Richtung auf ein Ziel, eine Intensitätsstärke und eine Ablaufform. Die Motivation einer Person, ein bestimmtes Ziel zu verfolgen, hängt von situativen Anreizen, persönlichen Präferenzen und deren Wechselwirkung ab. Die resultierende Motivationstendenz ist zusammengesetzt aus den verschiedenen nach dem persönlichem Motivprofil gewichteten Anreizen der Tätigkeit, des Handlungsergebnisses und sowohl von internen, die Selbstbewertung betreffenden, als auch von externen Folgen.In der Psychologie unterscheidet man dabei Inhaltstheorien (z.B. Maslow, Herzberg, McClelland, McGregor) und Prozesstheorien (z.B. Vroom’s Expectancy Theory, Adams‘ Equity Theory, Skinner Reinforcement Theory). Eine bekannte Motivationstheorie ist z.B. das Rubikon-Modell von Heckhausen und Gollwitzer, das mehrere Phasen des Ablaufes motivationaler und volitionaler (willentlicher) Prozesse und ihrer Umsetzung in Handlungen beschreibt. Siehe auch Kelleys Würfel zur Ursachenerklärung von Verhalten mit den Faktoren Konsens, Distinktheit, und Konsistenz.

    Eine häufig bemühte Unterscheidung ist die Differenzierung zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation. Intrinsisch ist eine Handlung dann, wenn Mittel (Handlung) und Zweck (Handlungsziel) thematisch übereinstimmen, also gleichthematisch (endogen) sind. Leistungshandeln ist etwa dann intrinsisch, wenn dieses nur um des zu erzielenden Leistungsergebnisses willen unternommen wird, also bloß um den Zweck der Erprobung an einer bestimmten Aufgabe, um damit die eigene Tüchtigkeit zu bestätigen. Im Gegenzug ist Handeln extrinsisch, wenn Mittel (Handlung) und Zweck (Handlungsziel) thematisch nicht miteinander übereinstimmen, also andersthematisch (exogen) sind. Handeln ist in diesem Fall Mittel für das Eintreten andersartiger Ziele, die nicht handlungsinhärent sind, sondern in eine willkürliche Instrumentalitätsbeziehung zum Handlungsergebnis gebracht wurden. Die Einstufung von Handlungen als endogen und/oder exogen basiert auf dem unterschiedlichen Gewicht von intrinsischen Anreizwerten (der gleichthematischen Folgen des Handlungsergebnisses) und von extrinsischen Anreizwerten (der andersthematischen Folgen des Handlungsergebnisses).

    intrinsisch-extrinsisch

    Siehe auch die Erwartungs-x-Wert-Theorie und die Theorie der Selbstregulation

    Für die Motivation sind drei Botenstoffe im Körper wichtig: Das Dopamin ist dafür zuständig, dass Menschen sich anstrengen und Leistung zeigen, körpereigene Opioide sind für das körperliche und seelische Wohlbefinden zuständig, und das Oxytozin lässt Menschen mit anderen in Beziehung treten. Gemeinsam bilden die Leistungsdroge Dopamin, die Wohlfühldrogen aus der Gruppe der Opioide und das Freundschaftshormon Oxytozin ein geradezu geniales Trio, denn Menschen, die von ihrem Gehirn mit der richtigen Mixtur ausreichend versorgt werden, haben Lust aufs Leben, sind bereit, gemeinsam mit anderen etwas zu unternehmen, und wollen auch den Erfolg ihrer Taten genießen. Voraussetzungen für das Funktionieren des Motivationssystems sind dabei Interesse und Neugier, soziale Anerkennung und persönliche Wertschätzung, die ihnen von anderen Menschen entgegengebracht werden.

    1. Definition
    Aus dem Lat. motivus (Bewegung auslösend) hergeleitete allgemeine, umfassende Bezeichnung für Prozesse, die dem Verhalten Intensität, bestimmte Richtung und Ablaufform verleihen, d.h. als abgehobene Phasen des individuellen Aktivitätsverlaufs hervortreten (vgl. Fröhlich 1968, S. 275).

    2. Definition
    Motivation erklärt Richtung, Intensität und Ausdauer menschlichen Verhaltens (vgl. Schuler 2006, S. 386).

    3. Definition
    In Wirklichkeit ist die Verwendung des Begriffes „Motivation“ als eine Sammelbezeichnung für alle Prozesse und Konstrukte, mittels deren das „Warum“ menschlichen Verhaltens zu klären versucht wird, relativ neuen Datums (vgl. Asanger & Wenninger 1992, S. 463).

    4. Definition
    Unter Motivation oder Motiviertheit versteht man die Bereitschaft einer Person, sich intensiv und anhaltend mit einem Gegenstand auseinander zu setzen. Motivation kann als Prozess aufgefasst werden, in dessen Verlauf zwischen Handlungsalternativen ausgewählt wird. Das Handeln wird dabei auf ausgewählte Ziele ausrichtet (!) und auf dem Weg dorthin in Gang gehalten, also mit psychischer Energie versorgt (vgl. Hasselhorn & Gold 2009, S. 103).

    5. Definition
    Motivation bezieht sich generell auf das Ingangsetzen, Steuern und Aufrechterhalten von körperlichen und psychischen Aktivitäten (vgl. Zimbardo 1995, S. 407).


    Kinder sind immer dann motiviert, wenn sie Erfolgserlebnisse haben, sodass Computerspiele auch deswegen so gefährlich sind, da sie als Alternative zum Alltäglichen, etwa im Vergleich zum schulischen Lernen, mit eher leicht erreichbaren Erfolgen verknüpft werden.


    Literatur

    Allport, G. W. (1967). Autobiography. In E. G. Boring & G. Lindzey (Eds.), A history of psychology in autobiography (Vol. 5, pp. 3-25). New York: Appleton-Century-Crofts.
    Asanger, R. & Wenninger, G. (1992). Handwörterbuch Psychologie: Weinheim: Psychologie Verlags Union.
    Edelmann, Walter (2003). Intrinsische und extrinsische Motivation. Grundschule, 35, 30-32.
    Fröhlich, W. D. (1968). Wörterbuch zur Psychologie. München: dtv.
    Hasselhorn, M. & Gold, A. (2009). Pädagogische Psychologie. Erfolgreiches Lernen und Lehren. Stuttgart: Kohlhammer.
    Kuhl, J. (2001). Motivation und Persönlichkeit. Interaktionen psychischer Systeme. Göttingen: Hogrefe.
    Schuler, H. (Hrsg., 2006). Lehrbuch der Personalpsychologie. Wien: Hogrefe.
    Zimbardo, P. G. (1995). Psychologie. Berlin: Springer,


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