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Assembly

    Assembly – Versammlung – ist eine von Donald Hebb 1949 eingeführte Vorstellung, nach der die gleichzeitige Aktivität von wechselnden Gruppen von Nervenzellen für die Informationsverarbeitung im Gehirn wesentliche Bedeutung hat. Assemblies sind dabei fließende Gebilde, die sich ständig neu organisieren, um Umweltreize zu verarbeiten, diesen eine symbolische Bedeutung geben, sie strukturieren und in Wissen umwandeln. Diese Anpassungsfähigkeit (Plastizität) liefert dem Gehirn die Möglichkeit, über die begrenzte Verarbeitungskapazität hinwegzukommen und eine unbegrenzte Anzahl von Mustern zu bilden.

    Neuronen schließen sich bei der Kognition zu Assemblies zusammen, sind also gemeinsam aktiv, um etwa einzelne Wörter oder Symbole, aber auch ganzheitliche Konzepte zu kodieren. Die Existenz von Assemblies verdichtete sich erst durch die Gehirnforschung in den letzten Jahren. Neuronen können danach durch eine Synchronisation ihrer Impulse zu zeitlich kodierten Assemblies zusammengeschlossen werden, wobei die zeitliche Korrelation die Genauigkeit von wenigen Tausendstel Sekunden aufweisen muss. Ein zusammengehöriges Objekt lässt sich etwa im Sehzentrum durch einen exakt gleichen Takt der Neurone nachweisen bzw. umgekehrt bilden dann Neurone, die nicht im selben Takt feuern, unterschiedliche Objekte und ermöglichen damit die Segmentierung bzw. Figur-Hintergrund-Unterscheidung.

    Allerdings gibt es neben der zeitlichen Synchronisation zwischen rezeptiven Feldern desselben Areals eine solche etwa auch zwischen zu Zentren für die visuelle Wahrnehmung in der okzipitalen Sehrinde und zwischen der linken und rechten Hemisphäre im Bereich des Sehkortex. Inzwischen sind solche Korrelationen in und zwischen vielen kortikalen und subkortikalen Arealen bestätigt worden, wobei diese zeitlichen Korrelationen durch veränderte Reize beeinflussbar sind und dass die Synchronisationen nur dann in starker Form auftreten, wenn die Neurone auf das selbe Objekt antworten. Bei verschiedenen Objekten wird die zeitliche Koppelung schwächer oder verschwindet ganz.

    Literatur

    Stangl, W. (2020). Arbeitsteilung des Gehirns: Erinnerungen sind überall. [werner stangl]s arbeitsblätter.
    WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/GEHIRN/Gehirn-Arbeitsteilung.shtml (12-07-03).


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