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Leistung

    Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart.
    Sir Noël Coward

    Leistung allein genügt nicht. Man muss auch jemanden finden, der sie anerkennt.
    Marcel Mart

    Leistung – heute oft Performanz – lässt sich aus pädagogischer Sicht als das Ergebnis und Vollzug einer zielgerichteten Tätigkeit definieren, die mit Anstrengung verbunden ist und für die Gütemaßstäbe anerkannt werden und die somit beurteilt wird. Die Leistung umfasst also im pädagogischen Sinne sowohl Anstrengungen, die etwa auf Grund von Leistungsanforderungen unternommen werden, als auch deren Ergebnis.

    Der Leistungsbegriff ist ein in der Pädagogik seit vielen Jahrzehnten äußerst kontrovers diskutierter Begriff – nicht zuletzt auf dem Hintergrund der PISA- oder TIMSS-Studien -, denn so stellt sich immer wieder die Frage, inwieweit bzw. ob Leistungsbewertung den eigenen Ansprüchen von Objektivität und Gleichheit für alle SchülerInnen überhaupt gerecht werden kann. Es ist daher immer zu fragen, an welcher Norm bzw. welchen Standards  sie sich denn orientiert. Oft werden die während der Ausbildung vermittelten Kriterien der Bewertung als selbstverständlich funktional und gerecht wahrgenommen. Fraglich ist auch, ob man eine Leistung mit allen relevanten Faktoren wie Motivation, Fleiß, Lernaufwand etc. neutral und als außenstehender Beobachter überhaupt bewerten kann. Daher stellt sich ganz allgemein die Frage, was denn Leistung überhaupt ist bzw. ob sie überhaupt als solche existiert oder eher nicht existiert.

    Im Rahmen des heutigen Sprachgebrauchs ist Leistung in erster Linie begriffliches Komplement zu Kompetenz, womit die einem Verhalten zugrundeliegenden Fähigkeiten gemeint sind. Da die Wissenschaft vornehmlich an der Erforschung eben dieser Fähigkeiten interessiert ist, sind auch die Begriffsbestimmungen von Kompetenz meist umfangreicher und genauer als die von Leistung (Ritter & Gründer 1989, S. 248ff). Den Begriff der Leistung etwa im schulischen Kontext verbindet man hauptsächlich mit Schulnoten, wobei diese Leistung anhand von Prüfungen und Tests festgestellt wird. Hinter solchen erbrachten Leistungen können allerdings verschiedene Aspekte stehen, etwa Leistung im Hinblick auf das Potenzial der Lernenden oder aber auch in Hinblick auf deren Anstrengungsbereitschaft während der Prüfungssituation. Es geht daher immer auch um die Fähigkeit überhaupt Leistung erbringen zu wollen, etwa in Bezug auf Zeitaufwand oder Konzentration bei der Vorbereitung. Leistung kann einerseits im Hinblick auf einen bestimmten Zeitpunkt, andererseits aber auch auf längere Sicht betrachtet werden, wobei diese Betrachtung in jedem Fall die Bildungsziele berücksichtigen muss, also steckt in der Leistung immer auch der Aspekt der Zielorientierung, und zwar im Hinblick sowohl auf die Schüler bzw. Schülerinnen als auch die Lehrerinnen und Lehrer.

    Zu unterscheiden ist auch zwischen Lernen und Leistung: Leistung ist das Umsetzen von Gelerntem durch Hinzukommen der Motivation. Aussagen über Gelerntes kann man daher nicht aus der Leistung allein ableiten, da bei der Leistung die Motivation zur Erbringung eines Verhaltens mitberücksichtigt werden muss.

    Leistungstests bzw. achievement tests sind psychologische Testverfahren, mit denen erfasst werden soll, was eine Person in einem bestimmten Bereich gelernt hat, also zu leisten im Stande ist. Der Begriff Leistungstests wird in Abgrenzung zu Persönlichkeitsmerkmalen, Einstellungen oder klinischen Merkmalen verwendet, wobei die Leistungsfähigkeit etwa in Bezug auf Motorik, Sprache oder Intelligenz erfasst wird.

    Kurioses: Untersuchungen zeigen übrigens, dass der akute Konsum von Pfefferminz- und Kamillentee die kognitiven Leistungen Erwachsener in entgegengesetzter Richtung beeinflussen kann. Die beobachteten aufmunternden und erregenden Wirkungen der Pfefferminze und die beruhigenden bzw. sedativen Wirkungen der Kamille stehen im Einklang mit den angeblichen Eigenschaften dieser Kräuter und lassen vermuten, dass ihre Verwendung positive Auswirkungen haben kann.

    Literatur

    Beutel, S.-I., Höhmann, K., Pant, H. & Schratz, M. (2016). Handbuch Gute Schule. Sechs Qualitätsbereiche für eine zukunftsweisende Praxis. Leipzig: Klett.
    Ritter, Joachim & Gründer, Karlfried (1989). Historisches Wörterbuch der Philosophie. Basel: Schwabe & CO.AG.
    Wirth, Uwe (2002). Performanz. Zwischen Sprachwissenschaft und Kulturwissenschaften. Frankfurt: Suhrkamp Wissenschaft.
    Stangl, W. (2016, 8. Juli). Lerntheorien der Psychologie – Was ist Lernen?. [werner stangl]s arbeitsblätter.
    https:// arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNEN/Lernen.shtml
    Stangl, W. (2022, 26. Juni). Die Wirkungen von Pfefferminztee und Kamillentee auf die kognitive Leistungsfähigkeit. arbeitsblätter news.
    https:// arbeitsblaetter-news.stangl-taller.at/die-wirkungen-von-pfefferminztee-und-kamillentee-auf-die-kognitive-leistungsfaehigkeit/
    Wirth, Uwe (2002). Performanz. Zwischen Sprachwissenschaft und Kulturwissenschaften. Frankfurt: Suhrkamp Wissenschaft.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Leistung_(Schule) (12-11-21)
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kompetenz_und_Performanz (12-11-21)


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