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Night Eating Syndrome

    Das Night Eating Syndrome, also nächtliche Essattacken, ist eine Essstörung, bei der die Betroffenen unter nächtlichem Heißhunger leiden, wobei die Menge an Nahrung, die dabei eingenommen wird, bis zur Hälfte der gesamten Tageszufuhr betragen kann. Diese Essstörung bezeichnet letztlich eine Variante der Binge-Eating Störung, wobei in der Regel große Mengen Kohlenhydrate aber nur wenig Proteine aufgenommen werden.

    Es ist umstritten, ob es sich dabei nur um eine schlechte Angewohnheit oder eine Krankheit handelt. Nach Schätzungen sind etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung davon betroffen. Dieses Phänomen ist bisher kaum erforscht, kann aber für die Betroffenen zu einer Belastung werden.

    Die Betroffenen schlafen schlecht, nehmen mindestens ein Viertel ihrer Nahrungsmenge spätabends oder nachts zu sich und haben am nächsten Morgen keinen Hunger. Diese nächtlichen Heißhungerattacken sind auch eine der Ursachen von Übergewicht bzw. Adipositas, wobei Zusammenhänge zwischen Schlaf bzw. Schlafstörungen und Übergewicht nachgewiesen wurden. Das Syndrom lässt sich auch deshalb recht schwer analysieren, da es in einer Grauzone verschiedener Störungen (Schlaf-, Ess- und affektiver Störungen) liegt, diesich  in diesem Phänomen überschneiden.

    Etwa dreißig Prozent aller Menschen sind emotionale Esser, d. h., sie greifen zu Nahrungsmitteln, wenn sie traurig, wütend oder einfach gestresst sind. Bekanntlich beruhigt und entspannt Essen allein durch die Energiezufuhr, wobei dieser Effekt meist nur kurzfristig ist. Darüber hinaus nehmen emotionale Esser generell zu viel Nahrung zu sich und das oft in Form von eher ungesunden Produkten wie Eis, Chips oder Kuchen. Emotionales Essen ist daher nicht nur ein Hauptgrund für Übergewicht, sondern auch dafür, dass Menschen essen, obwohl sie keinen Hunger haben.

    Was tun gegen Heißhunger?

    Mit dem Hungergefühl gibt der Körper das Signal, dass er dringend Nährstoffe braucht, doch Heißhunger auf Süßes, Salziges oder Fettiges hat andere Ursachen. Vor allem, wenn der Blutzuckerspiegel aus dem Gleichgewicht gerät, kommt schnell Heißhunger auf, denn das Gehirn braucht braucht angeblich Energie, schlägt Alarm und weckt eine enorme Esslust. Bei Schlafmangel, Stress oder Langeweile kann das Belohnungszentrum im Gehirn ebenfalls den schnellen Hunger anregen. Bei Frauen, die kurz vor ihrer Menstruation stehen, können auch Hormone Heißhungerattacken auslösen, ebenso wie ungünstige Essgewohnheiten. Wenn man sich dieser Hintergründe bewusst ist, kann man Heißhungerattacken vermeiden oder gezielt bekämpfen. Mit den richtigen Lebensmitteln lassen sie sich in der Regel leicht verhindern, denn Vollkornprodukte, Nüsse und Obst helfen, den Blutzuckerspiegel lange im Gleichgewicht zu halten und damit Essattacken zu vermeiden. Snacks, Süßigkeiten, Kekse oder Kuchen hingegen lassen den Blutzucker rasch ansteigen und genauso schnell wieder abfallen. Auch kleinere Portionen, kleinere Teller sowie ausreichend Zeit zum Essen sind weitere Möglichkeiten, um bewusst zu genießen und besser satt zu werden. Auf keinen Fall sollte man Mahlzeiten auslassen, denn das Auslassen von Mahlzeiten oder das zu lange Warten zwischen den Mahlzeiten führt zu großem Hunger, der nach allem Süßen oder Salzigen greifen lässt, das man in die Finger bekommt.

    Literatur

    Stangl, W. (2017). Night-Eating-Syndrome (NES). [werner stangl]s arbeitsblätter.
    WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/ESSSTOERUNGEN/Night-Eating-Syndrom.shtml (17-07-10)
    Stangl, W. (2021). Hunger und Heißhunger – arbeitsblätter news. Werner Stangls Arbeitsblätter-News.
    WWW: https://arbeitsblaetter-news.stangl-taller.at/hunger-und-heisshunger/ (21-09-19)


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