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Heimweh

    Heimweh bezeichnet die schmerzhafte Sehnsucht, die außerhalb der gewohnten Umgebung auftritt, wobei dieses meist vorübergehende Verlusterleben auch zur krisenhaften Reflexion veranlassen und damit neuem Wachstum der Persönlichkeit ermöglichen kann. Heimweh ist aber ganz allgemein die Sehnsucht eines Menschen in einer ungewohnten psychischen Situation, wieder in eine vertraute Situation zurückzukehren, da diese Situation subjektiv mit einem Verlusterlebnis verbunden scheint. Heimweh bezieht sich daher nicht alleine auf eine lokale Abwesenheit, sondern kann sich auch auf weitere psychische Phänomene des Verlustes beziehen. Daher gibt es eine große Affinität des Heimwehs zur Nostalgie:

    Nach der Reaktanztheorie versucht der Betroffene mit Heimweh die Beeinflussung seiner Freiheit abzuwehren, indem er dazu tendiert, die nicht angebotenen oder nicht verfügbaren Alternativen als attraktiver anzusehen. So entsteht ein gewisser Leidensdruck, der sich in einer psychischen Erkrankung manifestieren kann, wobei insbesondere Kinder, die zum ersten Mal in ihrem Leben auf eine Reise gehen oder auswärts übernachten, schnell an Heimweh leiden können.

    Für Heimweh als alltägliches psychisches Phänomen haben sich mehrere verhaltenstherapeutische Ansätze als wirksam erwiesen, wobei vor allem soziale Kontakte und eine bewusste Aufmerksamkeit auf angenehme Aktivitäten den mentalen Raum von belastenden Gefühlen und Gedanken reduzieren können.

    Als Gegenteil wird häufig das Fernweh genannt.


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