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sozialer Rückzug

    Als sozialen Rückzug bezeichnet man die geringe Ausprägung oder Verminderung sozialer Beziehungen, wobei das Rückzugsverhalten in allen sozialen Bereichen stattfinden kann, sowohl im privaten Bereich als auch im beruflichen Kontext. Kontaktfähigkeit und auch andere Alltagsfähigkeiten gehen dabei oft verloren. Neben Antriebsmangel, Verminderung des Interesses an Kontakten, Misstrauen, Wahnvorstellungen und Ängste, Minderwertigkeitsgefühlen spielen auch konkrete negative Erfahrungen bzw. subjektive negative Interpretatioen von durchaus normalen Situationen eine Rolle. Häufig findet man den sozialen Rückzug aus Geldmangel bei Arbeitslosigkeit oder anderen Armutsgründen.

    Durch sozialen Rückzug kommt nicht selten ein Teufelskreis in Gang, denn fehlende Sozialkontakte verringern die Möglichkeit einer korrigierende positiven emotionalen Erfahrung. Je weniger Kontakte vorhanden sind, desto empfindlicher werden Menschen in den verbliebenen Kontakten, umso eher kommt es dort wieder zu negativen Erfahrungen und einer Verstärkung des Rückzugs.

    Sozialer Rückzug ist ein häufiges Symptom unterschiedlicher psychischer Störungen. Typische Beispiele für psychische Störungen bei denen es zum sozialen Rückzug kommt, sind Depressionen, Angststörungen, Zwangsstörungen oder Schizophrenien. Ein sozialer Rückzug kann dabei auch das erste Symptom einer psychischen Störung sein, insbesonders beim schizophrenen Formenkreis. Bei einer Alzheimerdemenz kann die Überforderung durch das Nachlassen der kognitiven Fähigkeiten schon früh durch einen Rückzug verdeckt werden.

    Siehe auch soziale Phobie.


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