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Semmelweis-Reflex

    Als Semmelweis-Reflex bezeichnet man in den Wissenschaften die Reaktion des wissenschaftlichen Establishments auf eine neue Erkenntnis, die reflexhaft ohne ausreichende Überprüfung diese Entdeckung ablehnt und den Urheber bekämpft, da sie den bisherigen Regeln und Überzeugungen widerspricht.

    Benannt wurde dieser Reflex nach dem Entdecker des Kindbettfiebers Ignaz Semmelweis, wobei seine Studie von 1847/48 als erster Fall von evidenzbasierter Medizin gilt. An der ersten Gebärklinik in Wien war es damals üblich, dass Medizinstudenten und Ärzte nach Obduktionen die Wöchnerinnen mit ungewaschenen Händen untersuchten, wobei potenziell tödliche Keime wie Streptokokken, Staphylokokken, Gonokokken oder Escherichia coli übertragen wurden, die damals noch unbekannt waren, sodass die Todesrate junger Müttern zwischen zehn und dreißig Prozent lag. Der damalige Assistenzarzt erkannte, dass die Ärzte und Medizinstudenten selbst die Überbringer der Infektionen waren, an denen damals so viele Mütter starben.

    Ein weiteres Beispiel für den Semmelweis-Reflex ist die Theorie der Kontinentalverschiebung von Alfred Wegener, die sich erst nach langer Zeit durchsetzen konnte.

    Innovationen, die dem Mainstream der Wissenschaft widersprechen, werden in der Wissenschaft eher bestraft als honoriert, weil Innovationen etablierten Paradigmen und Verhaltensmustern entgegenstehen.

    Literatur

    https://de.wikipedia.org/wiki/Semmelweis-Reflex (17-11-12)
    OÖN vom 30. Juni 2018


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