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Sweetening

    Als Sweetening bezeichnet man das künstliche Lachen bei Filmen und TV-Serien, wodurch authentisch klingende Reaktionen eines realen oder fiktiven Publikums bei der Ausstrahlung von Sendungen suggeriert werden soll. Manchmal was ist dabei dieses Gelächter echt, manchmal werden dabei auch Lachkonserven eingesetzt. Solche Laugh Track stammen bei vielen Sitcoms daher von einem echten Studiopublikum, das über spezialisierte Plattformen für die Aufzeichnungen eingeladen wird. Doch oft wird diese Lach-Tonspur nachbearbeitet, d. h., Lacher werden versetzt, hinzugefügt, gekürzt, ein- oder ausgeblendet. Nach Untersuchungen (Baranowski et al., 2017) hat das Lachen aus der Konserve einen die ZuhörerInnen einen größeren Einfluss als oft angenommen wird, denn dieses Gelächter führt dazu, dass eine Handlung als lustiger bewertet wird, und zwar unabhängig davon, ob es von echtem Publikum oder von einer Tonspur kommt. Sozialer Druck beeinflusst die menschliche Wahrnehmung offenbar massiv, was vor allem für Situationen gilt, die nicht ganz eindeutig definiert sind, denn Menschen sind offenbar sehr sensibel bezüglich der emotionalen Reaktion anderer. Neben Lachen funktionieren bei Horrorfilmen auch Schreie, das jedoch nur, wenn sie ein echter Ausdruck von Angst sind. Das kommt daher, dass Lachen ein Zeichen von Bindung an andere Menschen ist, während Angst ein Zeichen von Warnung, sodass die Angstreaktion spezifischer ausfällt. Übrigens: Deshalb wirken Filme im Kino in der Regel besser als zu Hause, da hier die emotionalen Reaktionen des Publikums ansteckend wirken.

    Literatur

    Baranowski, Andreas M., Teichmann, Rebecca & Hecht, Heiko (2017). Canned Emotions. Effects of Genre and Audience Reaction on Emotions. Art & Perception, 5, 312-336.

    Stangl, W. (2018). Lächeln & Lachen. [werner stangl]s arbeitsblätter.
    WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/Lachen-Laecheln.shtml (2018-03-06).


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