Zum Inhalt springen

Disposition

    1.Definition
    In der Medizin und der Psychologie wird der Begriff Disposition als entweder ererbte oder erworbene Anlage bezeichnet, welche es ausmacht, dass manche Menschen auf bestimmte Faktoren mit Krankheitserscheinungen reagieren und andere nicht. Des weitern bietet der Brockhaus den Verweis, dass es sich bezugnehmend auf bildungssprachliche Aspekte, bei dem genannten Begriff um das planen beziehungsweise sich einrichten könne auf etwas handelt. Als Beispiel wird das Schreiben eines Aufsatzes angeführt. (vgl. Brockhaus 2006, S.85f.).

    2.Definition
    Das Wörterbuch der Pädagogik übersetzt das Wort Disposition aus dem Latein mit Anordnung beziehungsweise Plan. Im allgemeinen Sinn bedeutet Disposition also das Planen eines Arbeitsvorhabens wobei im Psychologischen das Wort eine etwas andere Bedeutung erfährt. In diesem Sinn wird Disposition als Gefüge von Verhaltensbereitschaften im Zusammenspiel von Anlagen und Umwelt erklärt. Dispositionen, so meint man in der Psychologie, sind nur aus wiederkehrenden Verhaltensmustern erkennbar. (vgl. Böhm 1994, S. 178).

    3.Definition
    Der Ursprung des Begriffs Disposition wird bereits auf Aristoteles zurückdatiert, welcher den Begriff als Verhalten und Anlage eines Lebewesens beschreibt. In der Schulterminologie wird Disposition als Anordnung des zu behandelnden Stoffs bezeichnet. Neben den angeborenen Dispositionen treten auch sogenannte erworbene Dispositionen auf, die eine erste wichtige Rolle beim lernenden Lebewesen spielen. Dispositionen werden in der Psychologie in enger Verbindung mit der Charakterologie gesehen, da diese beiden Begriffe in enger Verwandtschaft miteinander stehen. In spätere Folge werden angeborene Dispositionen in drei Gruppen geteilt: Instinkt, Erbe und Möglichkeiten Erwachsenheit zu erreichen. (vgl. Ritter 1972; S.262ff.).

    4.Definition
    In der Europäischen Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaft wird Disposition als angeborenes Potential zur wiederholten Erzeugung einer bestimmten Handlung beziehungsweise Erscheinung beschrieben. Des Weiteren wird der Begriff Disposition im Zusammenhang mit der Psychologie so erklärt, dass es sich dabei um die Entwicklung des Potentials handelt, welches man ererbt. (vgl. Sandkühler 1990; S.582f.).

    5.Definition
    Der Begriff Disposition steht in engem Zusammenhang mit Eigenschaften, weshalb im Lexikon der Pädagogik auch auf diesen Begriff verwiesen wird. Als solche werden seelische Merkmale einer Persönlichkeit bezeichnet welche zur Vorhersage eines Verhaltens herangezogen werden. (vgl. Rombach 1971, S.329f.).

    Verwendete Literatur

    Böhm,W. (1994). Wörterbuch der Pädagogik. Stuttgart, Alfred Kröner Verlag.
    Brockhaus (2006). Enzyklopädie in 30 Bänden. Leipzig.
    Ritter; J. (1972). Historisches Wörterbuch der Philosophie. Band 2. Basel/Stuttgart. Verlag: Schwabe & Co.
    Rombach; H. (1971). Lexikon der Pädagogik. Band 1. Wien. Herder Verlag.
    Sandkühler, H. J. (1990). Europäische Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaften. Band 1. Hamburg. Felix Meiner Verlag.


    Impressum ::: Datenschutzerklärung ::: Nachricht ::: © Werner Stangl :::

    Ein Gedanke zu „Disposition“

    1. Beate Bietzke

      Herzlichen Dank für das Bereitstellen der klaren Argumentationen und dem zusätzlichen Quellenverweis. Sehr wertvoll.

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert