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reaktive Verfahren

    Als reaktive Verfahren bezeichnet man in der empirischen Forschung Interviews und Gruppendiskussionen, denn die untersuchten Personen sind direkt mit dem Forscher oder der Forscherin konfrontiert, und reagieren nicht nur auf seine Fragen sondern auch seine Anwesenheit. Daraus können sich Störquellen für die Datenerhebung ergeben, etwa Antwortverzerrungen wie die Zustim­mungstendenz und Antworten in Richtung sozialer Erwünschtheit. Unter Zustimmungstendenz wird dabei die Zustimmung zu einer Frage ohne Bezug zum Inhalt der Frage verstanden, was man allerdings dadurch kontrollieren kann, dass zwei Fragen mit genau entgegengesetzten Inhalten mit Ja bzw. Nein beantwortet werden. Antworten, die der sozialen Erwünschtheit entsprechen, erfolgen etwa bei Fragen nach dem Konsum von Suchtmitteln, wobei sich dahinter ein Bedürfnis nach sozialer Anerkennung verbergen kann, oder die Befragten haben Angst davor, ihre wirkliche Meinung jemand Unbekannten gegenüber offen zu legen. Auch kann zusätzlich die Anwesenheit Dritter wie etwa in einer Gruppendiskussion einen Effekt in diese Richtung beim Befragten auslösen.


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