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Marginalität

    Definition 1:
    „Oberbegriff für verschiedene Bereiche der Unsicherheit oder Ungewissheit, z.B. zwischen zwei Entscheidungsalternativen; beim marginalen Erleben der Randbereich des Unbestimmten oder das Marginalfeld im Bereich der Netzhaut; als marginale Persönlichkeit die Person an der Grenze zwischen verschiedenen Gruppenzugehörigkeiten, so z.B. die Marginalität Jugendlicher im Grenzbereich zum Erwachsenwerden“ (Tewes & Wildgrube, 1992, S. 209).

    Definition 2:
    „(Soziol.) Existenz am Rande einer sozialen Gruppe, Klasse oder Schicht“ (Drosdowski, 1995, S. 2199).

    Definition 3:
    „Die Marginalität als soziologisches Merkmal der Schülerperson kann von vorübergehender Dauer, aber auch von konstanter Art sein“ (Dieckmann & Lorenz, 1970, S. 80).

    Definition 4:
    „Marginal [lat. margo, margin Rand, Grenze], am Rande befindlich, den Rand betreffend. Z.B. das Marginalfeld (Randfeld) der Netzhaut. Marginales Erleben bezeichnet das nicht zentral im Erleben liegende, damit aber auch das Unbestimmte, Ungesicherte. Auch die damit verbundene Entscheidung zwischen Ungewissem wird marginal genannt. Marginale Persönlichkeit (marginal man), Kennzeichnung bei Personen, die in einer Grenzstellung sind (z.B. als Mitglied versch., sogar gegensätzlicher Parteien, zwischen verschiedenartigen Kulturen u. ä.). → Randpersönlichkeit“ (Dorsch, Häcker & Stapf, 1994, S. 460).

    Definition 5:
    Nach Kurt Lewin (1963) bezeichnet man als Marginalität als den zentralen Konflikt des Jugendalters aus der Stellung des Jugendlichen zwischen Kindheit und dem Erwachsenendasein. Diese Zwischenstellung macht ihn – ähnlich den Angehörigen von Minderheitsgruppen – zur Randgruppenperson, d.h. zur Marginal-Person (vgl. Oerter & Montada, 1995, S. 361).

    Marginalisation kennzeichnet die erfolglose Interaktion etwa von Auswanderern mit der dominierenden Gruppe in einer Gesellschaft und den Rückzug in die eigene ethnische Enklave (Akkulturationsstress).

    Literatur:
    Dieckmann, J. & Lorenz, P. (1970). Pädagogische Soziologie. Zur Erziehungs- und Schulsoziologie. Online im Internet: WWW http://books.google.com/books?id=jAjuAAAAMAAJ&q=Marginalit%C3%A4t+in+der+Soziologie&dq=Marginalit%C3%A4t+in+der+Soziologie&hl=de&ei=DcfJTLKGDIGRjAeS0ZHtDw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=3&ved=0CDMQ6AEwAg (2010-10-28).
    Dorsch, F. (Hrg.), Häcker, H. & Stapf, K. (1994). Dorsch Psychologisches Wörterbuch. Bern: Verlag Hans-Huber.
    Drosdowski, G. (1995). Brockhaus Enzyklopädie. Mannheim: Brockhaus GmbH.
    Oerter, R. & Montada, L. (Hrg.) (1995). Entwicklungspsychologie. Weinheim: Psychologie Verlagsunion.
    Tewes, U. & Wildgrube, K. (1992). Psychologie-Lexikon. München: R. Oldenbourg Verlag GmbH.


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    3 Gedanken zu „Marginalität“

    1. Nennen Sie doch einfach dieses Lexikon als Beleg, denn aus diesem stammt diese Formulierung.

    2. Hallo!

      Könnte mir jemand die Quelle der Definition von

      „Marginalisation“ kennzeichnet die erfolglose Interaktion etwa von Auswanderern mit der dominierenden Gruppe in einer Gesellschaft und den Rückzug in die eigene ethnische Enklave

      nennen? Brauche genau diese Definition für Magisterarbeit und muss sie belegen.

      Danke!

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