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Schlaflähmung

    Eine Schlaflähmung gehört zu den Parasomnien und besteht in einer schlaffen Lähmung (Parese) der gesamten quergestreiften Muskulatur mit Ausnahme der Augen- und Atemmuskulatur. Sie tritt entweder beim Einschlafen (hypnagog) oder beim Erwachen (hypnopomp) auf, dauert maximal wenige Minuten und wird von der Betroffenen als sehr beängstigend erlebt. Die Schlaflähmung ist im Wesentlichen ein REM-Schlafphänomen, bei der bis auf die Augenmotorik die gesamte Willkürmotorik gelähmt ist, damit die bzw. der Träumende die geträumten Bewegungen nicht ausführt. In der Übergangszone zwischen Wach- und Schlafzustand kann es beim Einschlafen und auch beim Aufwachen zum Auftreten dieses Phänomens kommen, was bei den Betroffenen Angst auslösen kann, da sie sich, obwohl sie wach sind, nicht bewegen können. Manche Betroffene erleben zusätzlich hypnagoge Halluzinationen, also eine irreale Sinneswahrnehmung akustischer, visueller oder taktiler Art.

    Volkstümlich wird eine Schlaflähmung auch Nachtmahr oder Alpdruck – nach neuer Rechtschreibung nun Albdruck – genannt, um dieses beunruhigende Gefühl im Halbschlaf zu beschreiben, bei dem auf dem Schlafenden irgendeine schwere Last, ein Monster, eine Hexe oder eine ähnliche albtraumhafte Gestalt sitzen, die ihn lähmt und regungslos werden lässt.

    Eine solche Paralyse hängt mit der REM-Schlafphase zusammen, denn die Lähmung tritt meist dann auf, wenn das Gehirn schon in der REM-Phase ist. Normalerweise durchläuft das Gehirn mehrere Phasen, bevor es in die Phase des aktiven Träumens kommt, doch bei einer Schlaflähmung durchläuft das Gehirn diese Vorstufen nicht, sondern tritt sofort in die REM-Phase ein oder wacht daraus auf. Das Bewusstsein kann sich daher noch nicht orientieren, es ist verwirrt und verharrt in diesem Zwischenstadium.

    Die Schlaflähmung ist ein häufiges Symptom bei Narkolepsie; doch tritt sie auch isoliert mit familiärer Häufung auf. Das therapeutische Vorgehen orientiert sich an den Methoden, wie sie auch bei der Narkolepsiebehandlung angewendet werden.

    Man nimmt an, dass bis zu fünfzig Prozent der Bevölkerung einmal im Leben mindestens eine Schlaflähmung erleben. Wenn Menschen regelmäßig unter Schlaflähmungen leiden, solltn sie einen Schlafmediziner aufsuchen, da sich hinter diesem Phänomen auch andere neurologische Erkrankungen wie etwa eine Narkolepsie verstecken können, insbesondere sollte bei Atemnot eine Schlafapnoe ausgeschlossen werden.

    Historisches: Schlafparalyse (Albdrücken, Alpdrücken) ist ein durchaus häufig auftretendes Phänomen und keineswegs auf die westlichen Menschen des 21. Jhdts beschränkt, es ist vielmehr historisch faßbar und interkulturell verbreitet. Die traditionelle und heute als heterodox angesehene Interpretation spricht von Incubi und Succubi, alsosexuell aktive Dämonen, die jeweils gegengeschlechtlich zur erlebenden Person auftreten. Schlafparalyse ist an sich kein Phänomen der Parapsychologie, berührt sich aber mit ihr sowohl in subjektivem Empfinden durch due Begegnung mit Geistwesen wie auch in den historischen Aspekten der Interpretation solcher und ähnlicher Phänomene. Im Mittelalter wurde das Phänomen meist Dämonen oder dem Teufel zugeschrieben, denn man war der Ansicht, dass die von Schlaflähmung Betroffenen von lüsternen Wesen aus der Unterwelt heimgesucht werden. Religiöse Gemeinschaften vermuteten dahinter Hexerei oder Zauberei, so dass nicht wenige Betroffene auf dem Scheiterhaufen endeten.

    Literatur

    https://www.schlaf-information.de/parasomnien-motorische-phaenomene.html (21-09-08)

     


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