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Plagiat

    Ein Plagiat ist die unrechtmäßige Aneignung von geistigem Eigentum oder Erkenntnissen anderer und ihre Verwendung zum eigenen Vorteil. Die häufigsten Formen des Plagiats in wissenschaftlichen Arbeiten sind:

    • Die wörtliche Übernahme einer oder mehrerer Textpassagen ohne entsprechende Quellenangabe (Textplagiat).
    • Die Wiedergabe bzw. Paraphrasierung eines Gedankengangs, wobei Wörter und der Satzbau des Originals so verändert werden, dass der Ursprung des Gedankens verwischt wird (Ideenplagiat).
    • Die Übersetzung von Ideen und Textpassagen aus einem fremdsprachigen Werk, wiederum ohne Quellenangabe.
    • Die Übernahme von Metaphern, Idiomen oder eleganten sprachlichen Schöpfungen ohne Quellenangabe.
    • Die Verwendung von Zitaten, die man in einem Werk der Sekundärliteratur angetroffen hat, zur Stützung eines eigenen Arguments, wobei zwar die Zitate selbst dokumentiert werden, nicht aber die verwendete Sekundärliteratur (Zitatsplagiat).

    Obwohl es immer wieder aufsehenerregende Plagiatsfälle gibt, ist Betrug letztlich in der wissenschaftlichen Forschung auf Grund zahlreicher Kontrollmechanismen eher selten, auch wenn es eine beträchtliche Dunkelziffer gibt. Früher oder später werden eklatante Beispiele unethischen Verhaltens oder Verstöße gegen gute wissenschaftliche Praxis von den im System wirksamen Kontrollen aufgedeckt, was vor allem in Zeiten neuer Medien wie internationalen Datenbanken oder generell des Internet die Wahrscheinlichkeit stark erhöht hat, dass ein Schwindel nicht unentdeckt bleibt. Zur Prophylaxe und zur Vermeidung ist im Wissenschaftsbetrieb die Beachtung der strengen Leitlinien guter wissenschaftlicher Praxis erforderlich, wobei schon ein Ethikunterricht für alle Studierenden und eine Verpflichtung von Wissenschaftlern zur Beachtung ethischer Grundsätze eine unerlässliche Voraussetzung darstellt. Eine gute Ausbildung in den Methoden wissenschaftlichen Arbeitens kann auch dazu diesen, die von PlagiatorInnen häufig verwendete Selbstverteidigungsstrategie zu unterlaufen, nicht als PlagiatorIn zu gelten, sondern als wissenschaftliche/r Handwerker/in, der/dem gravierende Fehler unterlaufen sind.

    Übrigens ist seit dem Jahr 2008 ist die elektronische Überprüfung von wissenschaftlichen Abschlussarbeiten an Österreichs Universitäten Pflicht, wobei mit Hilfe von Programmen wie Ephorus und iThenticate Arbeiten auf Textgleichheiten mit Texten aus dem Internet, elektronisch verfügbaren Büchern, Zeitschriften und Abschlussarbeiten untersucht werden. Die dabei aufgespürten Passagen werden dann von der jeweiligen Studienprogrammleitung überprüft.

    Knappe Definition des Plagiats  (Universität Bern)

    • Ein Plagiat liegt vor, wenn urheberrechtlich geschützte Werke oder Werkteile (namentlich Texte, Tabellen, Zeichnungen) ohne Quellenangabe übernommen werden.
    • Bei der Übernahme kann es sich um eine identische Wiedergabe von Textstellen und anderen Angaben wie Tabellen und Zeichnungen ohne Quellenangabe handeln.
    • Ebenfalls unzulässig sind unvollständige und fehlerhafte Angaben sowie die Paraphrasierung von Texten ohne Quellenangabe.

    Manche Experten sind der Ansicht, dass vor allem bei externen Promotionen, die sich häufig über einige Jahre hinziehen, der Kontakt zum Wissenschaftsbetrieb verloren geht, und oft die Mehrfach- und Überbelastung von den Betroffenen unterschätzt wird, sodass dann nicht mit der gebotenen Sorgfalt gearbeitet wird. Allerdings hat in den letzten zehn Jahren, in denen es auch eine Reihe von Plagiatsfällen gab, die Sensibilität extrem zugenommen, d. h., das Bewusstsein für dieses Thema ist stärker geworden.

    Literatur

    http://www.uni-klu.ac.at/main/inhalt/843.htm (07-01-02)
    http://www.uni-hannover.de/imperia/md/content/pruefungsamt/formulare/magister/02_plagiat.pdf (07-01-02)
    http://www.tripple.net/contator/webwizard/news.asp?nnr=48853 (11-01-15)
    http://paedagogik-news.stangl.eu/28/was-ist-ein-plagiat (10-08-01)
    https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/PRAESENTATION/wissenschaftlichschreiben.shtml (10-08-01)
    http://diepresse.com/home/bildung/unilive/1294155/Diplomarbeit_So-funktioniert-die-Plagiatsprufung (13-11-21)


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