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neuronale Plastizität

    Neuronale Plastizität bezeichnet die Anpassungsmöglichkeit des Gehirns als Reaktion auf Umweltanforderungen durch die Verbindung von Nervenzellen, die Veränderung der Struktur und Funktionen in Gehirnarealen, eine Anpassung etwa über die Zunahme der Dendritenlänge und eine erhöhte Synapsenbildung, aber auch die Fähigkeit bei Läsionen zu korrigieren, wobie diese im Kindesalter ausgeprägter als im Erwachsenenalter ist. Dabei kommt es nach der Läsion zu einer funktionalen Neuorganisation, abhängig von Alter, Größe und Lage der Läsion und der betroffene Areale.

    Davon zu unterscheiden ist die intermodale Plastizität, bei der durch das frühe Fehlen von Stimulation einer Sinnesmodalität (z.B. durch angeborene Blindheit) es zu einer Ausweitung der kortikalen Repräsentation einer anderen Sinnesmodalität auf diesen Bereich kommt.

    Marian Diamond hat als erste Wissenschaftlerin die neuronale Plastiziät bewiesen, also dass sich das Gehirn durch Erfahrung verändert und durch äußere Inputs lernfähiger gemacht werden kann. Diamond hat vorwiegend neuroanatomisch gearbeitet, und gezeigt, dass die Plastizität mehr oder weniger mit der Hirnrinde einhergeht. Die Anatomieprofessorin Marian Diamond arbeitete dabei in den 50ern und 60ern mit Ratten und bewies, dass äussere Einflüsse deren Gehirnanatomie verändern können, denn reicherte sie die Umgebung der Laborratten mit Spielzeug an, bildeten ihre Gehirne mehr Gliazellen, die die Nervenzellen stützen und ernähren, als die Gehirne derjenigen Tiere, die in leeren Käfigen aufwuchsen.


    Die Theorie der synaptischen Plastizität stammt von Donald O. Hebb, der das Lernen in neuronalen Netzwerken so beschrieb: Je häufiger ein Neuron A gleichzeitig mit Neuron B aktiv ist, umso bevorzugter werden die beiden Neuronen aufeinander reagieren. Dieses Modells gilt bis heute als die neurophysiologische Grundlage von Lernen und Gedächtnis.


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