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Mind-wandering

    Tagträume sind wichtig.
    Was man sich nicht vorstellen kann,
    kann man nicht tun.
    George Lucas

    Mind-wandering bezeichnet Prozesse im Gehirn, die Grübelnetzwerke, endlose Sorgenschleifen oder Tagträumereien begleiten. Beim Messen der Gehirnfunktionen hat man festgestellt, dass auch beim  Nichtstun zahlreiche Netzwerke aktiv sind, wobei sich diese nicht so einfach willenlich abstellen lassen. Aber der Mensch kann versuchen, diese Gedanken bewusst wahrzunehmen, ohne diese einem Bewertungsschema zu unterwerfen, d. h., eine Beobachterposition einzunehmen und Distanz zu schaffen. So begibt man sich auf eine Metaebene, wobei man seinen Gefühlen etwa von Aggression oder Angst, nicht mehr hilflos ausgeliefert ist.

    Mind Wandering ist häufig eine Flucht in eine fiktive, spannendere Welt, neben der die Realität verblasst. In der Kindesentwicklung sind diese Wanderungen normal, denn viele Kinder sind ständig Piraten oder Prinzessinnen bzw. Raumfahrer oder Models. Dabei muss ein solcher Tagtraum aber nicht zwingend aufregend sein, sondern kann sich einfach mit dem „was wäre, wenn …“ beschäftigen.

    Untersuchungen (Godwin et al., 2017) zeigten übrigens, dass Menschen, die oft vor sich hinträumen, nicht unkonzentrierter als andere sind, sondern häufig sogar besonders intelligent. Bei Tagträumern ist ein Areal im Gehirn, der für die Aufmerksamkeit bedeutsam ist, besonders gut vernetzt.

    Literatur

    Christine A. Godwin, Michael A. Hunter, Matthew A. Bezdek, Gregory Lieberman, Seth Elkin-Frankstone, Victoria L. Romero, Katie Witkiewitz, Vincent P. Clark & Eric H. Schumacher (2017). Functional connectivity within and between intrinsic brain networks correlates with trait mind wandering. Neuropsychologia, 103, 140-153.

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