Zum Inhalt springen

blaming the victim

    Ideologen glauben, dass die Menschheit besser sei als der Mensch.
    Italo Svevo

    Blaming the victim, victim blaming oder Täter-Opfer-Umkehr ist die Beschreibung für ein Vorgehen, das die Schuld für eine Straftat beim Opfer sucht. Dieser Begriff wurde in den Vereinigten Staaten ab den 1970er Jahren eingesetzt, um eine Strategie der Verteidigung bei Vergewaltigungs-Prozessen zu beschreiben, die dem Vergewaltigungsopfer die Schuld an der Tat zuschreiben möchte, um den Angeklagten zu entlasten.  Neben Sexualstraftaten findet sich diese Form der Verteidigung aber auch bei Gewalttaten und Straftaten mit rassistischem Hintergrund. So beschreibt der Psychologe William Ryan „Blaming the Victim“ in seinem gleichnamigen Buch aus dem Jahre 1971 als eine Ideologie, die den Rassismus gegen Afroamerikaner rechtfertigen soll. In Europa wird diese Strategie auch gegenüber anderen Personengruppen eingesetzt. Viele Menschen sind überzeugt, dass es auf der Welt letzten Endes gerecht zugehen muss. Wenn Menschen nun Zeugen einer Ungerechtigkeit werden und dem Opfer nicht (mehr) helfen können, tendieren sie dazu, dem Opfer eine Mitschuld zu geben, weil dann die subjektiv wahrgenommene Ungerechtigkeit nicht mehr so groß ist.

    Siehe dazu Langzeitarbeitslosigkeit und Missbrauch in der katholischen Kirche

    Literatur
    http://de.wikipedia.org/wiki/Victim_blaming (10-12-14)


    Impressum ::: Datenschutzerklärung ::: Nachricht ::: © Werner Stangl :::

    Ein Gedanke zu „blaming the victim“

    1. Rike Bartmann, Münster

      „Das ist die ja selber schuld, die hat ja so nen kurzen Rock getragen.“ „Der hat ja nicht Stopp gesagt, der wollte das ja auch.“ (…) Solche Sätze sind typische Sätze von Täterinnen und Tätern. Damit rechtfertigen sie die Übergriffe und alles, was sie Betroffenen angetan haben. Sie manipulieren die Wahrnehmung, verstricken ihr Gegenüber in Abhängigkeiten und legen sich irgendwelche Dinge zurecht, damit es so aussieht, als ob alles einvernehmlich wäre. (…) Und das macht es für Betroffene von sexualisierter Gewalt ultraschwer: Sie haben eh schon totale Angst und schämen sich für das, was ihnen angetan wurde. Und wenn dann noch solche Sätze kommen wie „Der oder die wollte das ja auch. Selber schuld!“ dann wird das Ganze noch viel viel schlimmer. Es ist nie der oder die Betroffene Schuld, immer sind es die Täterinnen und Täter, egal was passiert ist, egal was ich an hatte und egal ob ich Stopp gesagt habe oder nicht.
      Quelle: https://www.kirche-im-wdr.de/ (22-03-28)

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert