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inkonsistente Erziehung

    Eine inkonsistente Erziehung ist kennzeichnendes Merkmal eines Erziehungsstils, der durch unstimmiges, widersprüchliches oder inkonsequentes Verhalten der Eltern bestimmt ist. Ein solcher Erziehungsstil ermöglicht einem Kind keine Orientierung und birgt ein Risiko für die Entwicklung von Verhaltensstörungen. Die Analyse von Erziehungssystemen mit inkonsistent handelnden Erziehern ist für die Praxis (z.B. in der Erziehungsberatung, bei der Ausbildung von Erziehern) von großer Bedeutung.

    Das Konstrukt der Konsistenz bzw. Inkonsistenz kann nach Stangl (1987) sowohl allgemein als auch konkret in bezug auf spezifische Situationen betrachtet werden, des weiteren kann jeweils zwischen der (In)konsistenz innerhalb einer Person und der (In)Konsistenz zwischen zwei oder mehreren Personen differenziert werden. Allgemein betrachtet lassen sich unterscheiden:

    • die (In)Konsistenz „innerhalb“ einer Person: sie ist definiert durch das Ausmaß an Übereinstimmung der Verhaltensweisen einer bestimmten Person in ähnlichen oder vergleichbaren Situationen.
    • die (In)Konsistenz „zwischen“ zwei (oder mehr) Personen: sie ist definiert durch das Ausmaß an Übereinstimmung der Verhaltensweisen einer (oder mehrerer) Personen in gleichen, ähnlichen oder vergleichbaren Situationen.

    Unter der (In)Konsistenz „innerhalb“ kann das Ausmaß jener individuellen Schwankungen verstanden werden, die auch bei anderen psychologischen Phänomenen beobachtet werden (z.B. Konzentration, Leistung, Persönlichkeit). Es handelt sich daher um ein individuales bzw. personales Merkmal.  Die (In)Konsistenz „zwischen“ verweist auf die differentiellen Aspekte menschlichen Verhaltens, d.h., auf individuelle Unterschiede von Personen.

    Literatur
    Stangl, W. (1987). Konsistenz elterlichen Erziehungsverhaltens. Psychologische Beiträge. 29, 349-375.
    WWW: https://www.stangl-taller.at/STANGL/WERNER/BERUF/PUBLIKATIONEN/KONSISTENZ/ (11-12-21)


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