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Enkulturation

    1. Definition
    Unter Enkulturation versteht man den Teil des Sozialisationsprozesses, der das unmerkliche Hereinwachsen in die jeweilige eigene Kultur vom zunächst neutralen und kulturfreien Neugeborenen bis hin zum kulturell integrierten Erwachsenen bewirkt. Enkulturation beinhaltet die automatische, nicht durch intentionale Erziehung gesteuerte Verinnerlichung einer Kultur und das bewusste geplante Hineinwachsen in Form der Erziehung als Enkulturationshilfe und grenzt sich somit von der Akkulturation ab (http://de.wikipedia.org/wiki/Enkulturation).
    2. Definition
    Teil der Sozialisation, der sowohl bewusste als auch unbewusste Lernprozesse beinhaltet, in deren Verlauf eine Person die kulturellen Überlieferungen (z.B. Sprache, Wertvorstellungen, Verhaltensmuster und Leitbilder) einer Gesellschaft (bzw. einer Sub-Gesellschaft) verinnerlicht und damit zu deren Mitglied wird (ohne Autor, 2000, S.140).
    3. Definition
    Ein sozialpsychologischer (kulturanthropologischer) Begriff für Einpassung in die Kultur. Im Unterschied zur gleichartigen Bezeichnung Akkulturation belegt Enkulturation vor allem die Anpassung des einzelnen Individuums, Akkulturation die von Volksgruppen und Völkern (Dorsch, 1976, S.151).
    4. Definition
    a. Akkulturation; Völkerkunde; Soziologie
    1) das Hineinwachsen in eine Kultur durch Erziehung und Aneignung von Kulturgütern; 2) Eingliederung des heranwachsenden Menschen in ein spezifisches Kulturumfeld. z.B. durch Sprache, rollen und Normensysteme (Wahrig, Krämer, & Zimmermann, 1981, S.493).
    5. Definition
    Enkulturation: Der Mensch ist von Natur aus ein Kulturwesen, das seine kulturelle Lebensweise erlernen und sich aneignen muss. Kultur wird dabei als jene Lebensform verstanden, durch die sich der Mensch vom Tier unterscheidet; als die Menschen lebensdienlich und daseins (sic!) bereichernd umgestaltete Natur (Weber 1977). Das Erlernen der Kultur im um fassenden Sinne wird in der Kulturanthropologie als Enkulturation bezeichnet (z. B. Herskovits 1964). Enkulturation meint das Erlernen der kulturellen Lebensform bzw. den Erwerb kultureller Basisfähigkeiten. Es ist der grundlegende Prozess des Hineinwachsens in die Kultur und das Erlernen kultureller Überlieferungen (vgl. Wurzbacher 1963, 15), wozu zentral das Erlernen der Sprache gehört. Der Mensch lernt einerseits auf dem Wege der Enkulturation die für seine Gesellschaft charakteristische kulturelle Lebensform sowie die in ihr jeweils erforderliche kulturelle Kompetenz, die zur Bewältigung kultureller Aufgaben dient. Andererseits gewährleistet die Enkulturation die Überlieferung und Fortführung der Kultur in der Generationenfolge einer bestimmten Gesellschaft. Enkulturation ist allerdings mehr als lediglich eine Anpassung an die jeweils gegebene Kultur und deren reproduzierende Tradition, vielmehr bewirkt sie zugleich die Aktivierung kultureller Produktivität und Kreativität, wie sie über das Nachschaffen hinaus zum Neuschaffen kultureller Gebilde erforderlich ist (vgl. Weber 1977) (Raithel, Dollinger, & Hörmann, 2007, S.59).
    6. Definition
    Enkulturation, Vermittlung und Aneignung der Grundverhaltensweisen der eigenen Kultur durch unbewusste Lernprozesse im Rahmen der frühkindlichen (primären) Sozialisation. Im Gegensatz zur gruppenspezifischen Akkulturation bezieht sich die Enkulturation auf die Übernahme des kulturellen Erbes durch das Individuum, …
    7. Definition
    Enkulturation ist die Gesamtheit der bewussten und unbewussten Prozesse, durch die ein Individuum die grundlegenden Elemente der Kultur, in der es lebt, erkennt, aufnimmt und verinnerlicht (internalisiert). Wenn der Einzelne diese Elemente (wie Tradition, Werte und Normen) erfolgreich in seine Persönlichkeit integrieren kann, wird er zum aktiven Mit

    Literatur
    Wikipedia – die freie Enzyklopädie. Definition Enkulturation.
    Online im Internet: http://de.wikipedia.org/wiki/Enkulturation (10-03-14).
    Reinhold, G. (2000). Soziologie Lexikon. München/Wien: Verlag: Oldenbourg.
    Dorsch, F., Häcker, H. & Stapf, K. (2009). Dorsch Psychologisches Wörterbuch. Bern: Verlag Hans-Huber.
    ohne Autor (1981). Brockhaus Wahrig – Deutsches Wörterbuch. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt.
    Raithel, J. , Dollinger, B. & Hörmann, G. (2007). Einführung Pädagogik. VS Verlag für Sozialwissenschaften.


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