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Skalenniveaus psychologischer Messung

    Bei einer psychologischen Messungen bedient man sich verschiedene Skalen, die unterschiedliche Niveaus aufweisen. Je höher das Skalenniveau einer psychologischen Messung ist, desto genauer sind die Aussagen, die mit der Messung möglich sind bzw. desto komplexer können auch die statistischen Verfahren sein, mit denen die Zahlen einer Messung verarbeitet werden können. Ganz allgemein wird eine Regel für die Zuordnung von Zahlen zu Beobachtungen als Skala bezeichnet. Der Begriff Skalenniveau bezieht sich somit auf statistische Eigenschaften einer Skala im Rahmen einer Messtheorie, wobei in der folgenden Ordnung die Skalenniveaus jeweils höherwertiger als die vorangegangenen sind. Üblicherweise lassen sich in der Psychologie folgende Skalen unterscheiden:

    • Nominalskala: Die beobachteten Ereignisse sind voneinander verschieden. Verschiedene Zahlen drücken hier also lediglich Non-Identität aus (z.B. Geschlecht mit den Ausprägungen männlich = 1 und weiblich = 2). In der Psychologie ist umstritten, ob die Erhebung von Daten auf diesem Niveau als ‚Messen‘ zu bezeichnen ist.
    • Ordinalskala: Die beobachteten Ereignisse lassen sich in eine Rangreihe bringen; die Abstände zwischen den Rängen können jedoch unterschiedlich sein (z.B. Schulnoten). Die Zahlen sagen also lediglich aus, dass eine Beobachtung mehr oder weniger von einer bestimmten Eigenschaft aufweist.
    • Intervallskala: Die den beobachteten Ereignissen zugeordneten Skalen repräsentieren nicht nur die Tatsache, sondern auch das Ausmaß eines Größenunterschieds (z.B. Punktzahl bei einem Intelligenztest).
    • Verhältnisskala: Die den beobachteten Ereignissen zugeordneten Zahlen repräsentieren nicht nur Differenzen, sondern auch Proportionen. Die Skala hat einen absoluten Nullpunkt  und sind in der Psychologie sehr selten.

    Je genauer die Aussagen über die Relationen der beobachteten Fälle sind, desto mehr Rechenoperationen sind in der Regel mit den Messungen möglich. Daher werden in der Psychologie meist Messungen auf Intervallskalenniveau angestrebt, doch ist dies je nach Gegenstandsbereich nicht immer möglich, so dass man es die Psychologie häufig mit Messungen auf Nominalskalenniveau zu tun hat. Skalen höherer Ordnung können jeweils in Skalen niedriger Ordnung überführt werden, aber nicht umgekehrt. Je nach Skalenniveau sind unterschiedliche messtechnische Operationen möglich, das arithmetische Mittel etwa nur bei mindestens Intervallskalenniveau, wobei in der Praxis häufig Ordinalskalen wie Intervallskalen behandelt werden.


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