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Konstitutionspsychologie

    Die Konstitutionspsychologie befasst sich mit der Ableitung psychischer Eigenschaften von Menschen aus deren äußerer Erscheinung, wobei in der Regel Grundtypen bestimmter Konstitutionen aufgestellt und Menschen nach ihren vorherrschenden äußeren Merkmalen diesen zugeordnet werden. Schon in der Antike befasste sich Aristoteles mit der Ableitung des Charakters eines Menschen aus dessen körperlichen Merkmalen, wobei die vier Körpersäfte und die aus ihnen resultierenden Temperamente bestimt wurden (Blut: Sanguiniker,  Schleim: Phlegmatiker, schwarze Galle: Melancholiker, gelbe Galle: Choleriker).

    Innerhalb der wissenschaftlichen Psychologie entwickelte Ernst Kretschmer am Beginn des 20. Jahrhunderts aufbauend auf Beobachtungen und Untersuchungen von Patienten drei wesentliche Charaktertypen des Menschen. Er beschrieb Menschen anhand ihres Körperbaues und ordnete diesen Charaktertypen mit typischne Eigenschaften zu, wobei er drei Stufen der Merkmalsausprägung definierte: die erste Stufe beschreibt die psychischen Eigenschaften bei gesunden Menschen, die zweite eine Übergangsform zwischen gesunden und psychisch Kranken und die dritte Stufe die psychisch erkrankte Person.

    • Der Leptosome ist im Körperbau hager, sehnig, hat relativ dünne Gliedmaßen, einen eher kleinen Kopf, einen flachen Bauch und eine flache Brust. Der gesunde Leptosome ist schizothym, er neigt eher zu abstraktem Denken, befasst sich mit Details, denkt viel nach ist eher ein „Kopfmensch“. Der kranke Leptosome ist schizophren, weist zum Beispiel Wahnvorstellungen, Depersonalisierungserscheinungen, unangebrachten Affekt oder bizarre Vorstellungs- und Bewegungsmuster auf.
    • Der Pykniker ist meist mit einem  Bauch und rundlichem Gesicht ausgestattet, hat aber eher dünne Gliedmaßen und setzt stärker Fett an. Der gesunde Pykniker ist zyklothym und gilt als gemütlich, gesellig und erträglich. Allerdings schwanken seine Stimmungen auch, er ist anfällig für Stimmungstrübungen. Der psychisch kranke Pykniker ist manisch-depressiv, bei ihm wechseln sich Phasen extremer Energie und überstürzter Aktivität mit Phasen starker Depressionen und Niedergeschlagenheit ab.
    • Der Athletiker ist geprägt durch einen kräftigen, muskelbetonten und leicht untersetzten Körperbau. Er ist sportlich und hat eine gute körperliche Ausdauer. Sein Temperament ist eher anhänglich, wenig innovativ, aber stark und durchsetzungsfähig. Der psychisch erkrankte Athletiker ist epileptisch, d. h., er neigt zu Krämpfen, zu Phasen vollkommener Starrheit oder Abwesenheit.

    Das Hauptproblem aller solcher Typologien ist, dass die wenigsten Menschen sich eindeutig einem der Typen zuordnen lassen (selbst nach Kretschmer gibt es nur 10 % “reine” Typen).

    Literatur

    http://de.wikipedia.org/wiki/Konstitutionspsychologie (12-12-12)
    https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/news/1191/typologischeansatze-der-personlichkeitspsychologie (12-12-12)


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