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Brain Gym

    Brain Gym – auch Brain-Gym oder BrainGym – ist wie die Kinesiologie und die Edu-Kinestetik eine wissenschaftlich nicht anerkannte und der Esoterik zuzuzählende Psychotechnik, die angeblich die kognitive Leistungsfähigkeit dauerhaft erhöhen kann und Lernschwierigkeiten zu überwinden hilft. Brain Gym hat sich dennoch vielerorts bereits an Schulen und in der Lehrerfortbildung etabliert, weil es einfache Erklärungen und Lösungsmöglichkeiten anbietet.

    Aus einer Werbung für diese Methode: Brain-Gym ist eine von Dr. Paul Dennison entwickelte Methode, um die Lernfähigkeit zu erweitern, und basiert angeblich auf dem Wissen und den Erfahrungen der angewandten Kinesiologie, der Lernpsychologie, der Gehirnforschung und der chinesischen Meridianlehre. Durch Brain-Gym-Übungen soll es möglich sein, Kinder und Erwachsene dabei zu unterstützen, leichter und wirkungsvoller zu lernen, denn viele Kinder und auch Erwachsene haben Stress beim Lesen, Schreiben und anderen alltäglichen Tätigkeiten, können sich schlecht erinnern und nutzen ihr eigentliches Lernpotenzial nicht. Diese Lernschwierigkeiten sind nach Ansicht der Vertreter häufig Blockaden im Gehirn, sodass Bewegungsübungen sowie das Halten oder Reiben bestimmter Reflexpunkte diese Blockaden lösen könnte. Die Techniken sind nach Aussagen der Vertreter dieser Lehre auch noch einfach, wirken schnell und sollen Menschen jeden Alters helfen, ihr Potenzial auf allen Ebenen zu nutzen, und so wieder mehr Freude am Lernen, Lebensfreude und Lebensqualität gewinnen.

    ZahlreicheStudien konnten jedoch keinerlei Belege für eine spezifische Leistungssteigerung durch Brain Gym Übungen erbringen und die Versprechungen des Brain Gym Konzepts gelten als wissenschaftlich widerlegt. Darüber hinaus sind nach Ansicht von Experten die von Brain Gym BetreiberInnen angeführten Erklärungen über die Wirkungsweise der Bewegungsmuster und Körper-Druckpunkte pseudowissenschaftlich und der Idee von Aufklärung und Bildung diametral entgegengesetzt.

    Warum solche Übungen eine gewisse Wirksamkeit haben

    Muskelaktivität fördert generell auch die Neubildung von Blutgefäßen im Gehirn, sodass das Gehirn besser mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird, was einen positiven Einfluss auf die Entwicklung von Demenzkrankheiten und Parkinson hat. Regelmäßige Bewegung ist dabei eines der ganz wenigen Mittel, das präventiv gegen Demenz wirkt. Ein bewegter Muskel schützt nach Ansicht von Medizinern bis zu einem gewissen Grad auch vor den silent inflammations, also jenen stillen Entzündungen im Körper, die an der Entstehung einer Reihe von Krankheiten wie der Arteriosklerose über Zuckerkrankheit bis zum Krebs beteiligt sind. Ein aktive bewegter Muskel produziert dabei die hormonähnlichen Substanzen Myokine, die eine antientzündliche Wirkung haben.

    Literatur

    Dennison, P. & Dennison, G. (1994), Lehrerhandbuch Brain-Gym® , Freiburg: VAK Verlag für Angewandte Kinesiologie GmbH.
    https://www.stangl.eu/psychologie/praesentation/brain-gym.shtml (14-11-21)

     


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