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Zielhierarchie

    Als Zielhierarchie bezeichnet man in der Urteilspsychologie die Untergliederung eines Oberzieles in verschiedene Ebenen mit Teilzielen. In der Regel existieren im psychischen System von Menschen zahlreiche Ziele, die jedoch nicht alle ihre aktuell ablaufenden Handlungen steuern, sondern in einer hierarchischen Weise aufeinander bezogen sind. In Bezug auf die Spitze einer Zielhierarchie, die oft nur von einem Ziel oder einigen wenigen gebildet wird, sind die untergeordneten Ziele hin ausgerichtet.

    Eine Zielerreichung erfordert immer eine möglichst genaue Beschreibung eines Ziels, wobei das Ziel selbst einen Endzustand darstellt, der nach einem Prozess erreicht wird. Nahziele sind in einer kurzen Zeit erreichbar, während Fernziele nicht in einem kurzen Zeitraum erreicht werden können. Ziele haben in der Psychologie  eine motivationale Bedeutung, wobei die Erreichung ein Bedürfnis befriedigt, das das zugrunde liegende Motiv darstellt.


    Praktische Anwendung: Passen die Ziele zur Motivation?

    Es genügt für Menschen nicht, Ziele zu haben, sondern man muss auch wissen, welche Motive bei der Auswahl dieser Ziele eine Rolle spielen. Vielen Menschen haben keine Probleme, ihre Ziele und Wünsche zu nennen, aber nur wenige überlegen dabei, ob diese Ideen eigentlich zu den persönlichen Motiven wirklich dazu passen. Bei Zielen ist es daher immer wichtig, die Motive kennenzulernen und zu überprüfen, denn nur dann, wenn die Ziele zu den wichtigen eigenen Motiven passen, kann man diese Ziele auch zielstrebig und ohne große Irritationen verfolgen. Oft weiß man ja ziemlich genau, was man will, aber nicht, warum man es will. Um dafür ein besseres Gefühl zu entwickeln, kann man von den klassischen Grundmotive des Menschen ausgehen überlegen, welches davon für ein bestimmtes Ziel leitend und belohnend ist. Das für viele Menschen wichtigste Ziel ist das Affiliationsbedürfnis, also mit anderen Menschen verbunden zu sein, denn man wünscht sich Anschluss und Anerkennung und empfindet das als wichtig, stärkend und belohnend. Ein weiteres Motiv ist das Leistungmotiv, wobei das Lernen von Neuem, die persönliche Entwicklung und ständiges Gefordertwerden im Mittelpunkt stehen. Für manche Menschen ist auch das Machtmotiv wichtig, d. h., das Mitreden und Mitgestalten und dadurch einen höheren Status und Ansehen zu erhalten. Wenn man das Grundmotive für sein Ziel kennt, kann man dieses Wissen dann nutzen, wenn man sein Ziel in die Tat umsetzen will. Das Motiv sollte immer in alle Planungen und Handlungen einbezogen werden, denn nur so bleibt man mit sich im Reinen. Denn viele Menschen haben zwar meist mehrere stark ausgeprägte Motive für ein, doch für ein konkretes Ziel sollte man das dominante Motiv identifizieren.


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