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Ereignisgrenze

    Als Ereignisgrenze bezeichnet man in der Gedächtnispsychologie das Phänomen, dass etwa bei einem Ortswechsel das eben Gedachte vergessen wird. Das liegt daran, dass das Gehirn die Gedanken nicht als eine lineare, ununterbrochene Abfolge von Erlebnissen speichert, vielmehr strukturiert das Gehirn die Ereignisse in einzelnen Erinnerungspaketen (chunks). Diese Inhalt der einzelnen Pakete sind nicht rein thematisch begründet ist, sondern auch sehr durch Räume strukturiert. So verblasst etwa eine Erinnerung, wenn man sich von einem Zimmer ins andere begibt, d.h., sobald man durch eine Tür geht, wirkt das wie eine Ereignisgrenze für unser Gehirn, sodass man sich schwer tun kann, noch an Gedachtes zu erinnern, das man in dem vorigen Raum gedacht hat. Allerdings ist es nicht der neue Raum allein, der das Gedächtnis in einem solchen Fall beeinträchtigt, sondern die Türschwelle bildet hier das Signal zum Ausblenden des zuvor Gedachten. Überquert man diese, ist für das Gehirn ein Erinnerungspaket gefüllt, wird verschlossen und beiseite gestellt. Daher wird das, was man soeben noch getan oder entschieden hat, an dieser Stelle vom Folgenden getrennt, und im neuen Raum wird das nächste Paket gepackt.
    Räume lassen sich aber bekanntlich auch positiv für das Gedächtnis nutzen, wie man an den verschiedenen Mnemotechniken sehen kann. Wenn man Gegenstände oder Sinnzusammenhänge mit bestimmten konkreten oder auch fiktiven Orten assoziiert, kann man sich später leichter an diese erinnern. Siehe dazu etwa die Loci-Methode.


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