Zum Inhalt springen

Übertragung

    Unter dem Begriff Übertragung versteht man in der Psychologie den Transfer von unbewussten psychischen Vorgängen, Erwartungen, Wünschen, Befürchtungen oder Vorstellungen auf ein bestimmtes Individuum, die ursprünglich einer früheren Bezugsperson (z.B. Vater, Mutter) gegolten haben.

    Die Übertragung bedeutet demnach speziell in der Psychoanalyse jenes Phänomen, dass der Betroffene Emotionen aus anderen Beziehungen wie etwa die Liebe oder den Hass für einen Elternteil auf den Analytiker oder die Analytikerin überträgt. Übertragung ist dabei eine Form der Projektion.


    Definitionen

    Das Setting ist ein von Sigmund Freud eingeführtes psychoanalytisches Standardverfahren, welches Behandlungen die mehrmals pro Woche einzuberufen sind, beinhaltet. Diese Behandlungen sind meist über einige Jahre angelegt Während der Sitzung befindet sich der Analytiker hinter dem sich auf einer Liegengelegenheit befindlichen Patienten, der fortwährend alles möglichst frei assoziierend und aussprechend mitteilt (vgl. Bauer, Lamprecht, Machleidt, Rohde-Dachser & Rose, 2004, S. 159).

    „Wenn er ein unbewußtes Grundthema zu erkennen glaubt, das die geäußerten Einfälle des Patienten miteinander verbindet, wird er dies dem Patienten in einer Deutung nahezubringen versuchen. In der Regel geht es dabei um die Übertragung, die der Patient dem Analytiker entgegenbringt.“ (Bauer, Lamprecht, Machleidt, Rohde-Dachser & Rose, 2004, S. 159).

    „In der Psychoanalyse (Psa) wird durch die Arbeit mit der Übertragung, Gegenübertragung und dem Widerstand das Entwicklungspotential (die Ressource) des Patienten therapeutisch genutzt, in der VT durch die Grundorientierung auf das Verhalten der Sympthomerzeugung oder bei den sympthoerhaltenden Prozessen.“ (Studt & Perzold, 1999, S. 295)

    Literaturangabe: Studt, H.H. Petzold, E.R. (1999). Psychotherapeutische Medizin: Psychoanalyse – Psychosomatik, Psychotherapie Ein Leitfaden für Klinik und Praxis. Berlin: Walter de Gruyter
    „Die Grundlage der Übertragung ist die Projektion. Auf den Therapeuten können sowohl positive als auch negative Gefühle übertragen werden, die durch eine ,falsche Verknüpfung´ der Biographie des Patienten mit der Realsituation der Therapie entsteht und mit der Person des Therapeuten erstmals nichts zu tun haben.“ (Reimer, Rüger, 2003, S. 283)

    „Der Begriff der Übertragung stammt von Sigmund Freud und wurde später von zahlreichen seiner Schüler, z. B. Carl Gustav Jung, weiterentwickelt. Auch außerhalb der Psychoanalyse und der aus ihr hervorgegangenen Psychotherapierichtungen benutzt heute fast jede Psychotherapieschule den Begriff der Übertragung, ohne dabei immer das psychoanalytische Erklärungsmodell zu übernehmen.“

    „In der Tiefenpsychologie bezeichnet der Begriff einen psychodynamischen Mechanismus, der verdrängte und verpönte Triebregungen aus dem Kindheitsalter und der psychosexuellen Entwicklung auf eine aktuelle, ähnliche Situation überträgt und somit der Kompensation und Auseinandersetzung dieser Triebe dient.“ (o. A. (2009-10-28).

    Literatur

    Bauer, M. Lamprecht, F. Machleidt, W. Rohde-Dachser, C. & Rose, H. (2004). Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. Stuttgart: Thieme
    Reimer, C. Rüger, U. (2003). Psychodynamische Psychotherapien Lehrbuch der tiefenpsychologisch orientierten Psychotherapien. Heidelberg: Springer
    http://dictionary.sensagent.com/%C3%9Cbertragung%20%28Psychologie%29/de-de/
    http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbertragung_%28Psychologie%29

     

     


    Impressum ::: Datenschutzerklärung ::: Nachricht ::: © Werner Stangl :::

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert