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High Stakes Testing – HST

    Der Einsatz standardisierter Tests zur vergleichenden Erhebung von Schulleistungen soll eine Grundlage für pädagogische Reformbemühungen liefern, wobei High Stakes Testing ist ein spezifischer Reformansatz, der die Vergabe von Belohnungen und Sanktionen an die Ergebnisse in solchen Vergleichstests bindet. In den USA werden Schulen schon längere Zeit systematisch auf ihren Erfolg hin getestet, wobei diese Tests meist rasche Konsequenzen für die Schulen und LehrerInnen haben, indem etwa die Kürzung des Budgets, die Entlassung des Schulleiters, des Lehrers oder sogar die Schliessung einer Schule erfolgen. Dieser wirtschaftlicher Druck, um die Leistungen zu verbessern, erbrachte bisher ein ernüchterndes Ergebnis, denn die Testvergleiche zwischen Schulen förderten nur das simple Pauken von Lehrstoff für die Tests, verbesserten aber das Lehren und das Lernen nicht. Das High Stakes Testing ist eine stark kontrollierende, extrinsische Motivierungsstrategie, die neben manchmal erwünschten Wirkungen eine Reihe unerwünschter Nebenwirkungen hat, etwa die Einengung der Lehrpläne, eine übertriebene Fokussierung auf das Einüben der Testinhalte, zunehmende Dropout-Raten und die unzureichende Generalisierbarkeit der Effekte auf andere Lern- und Leistungsmaße.

    Quellen und Literatur
    Schoenenberger, Michael (2012). Verfehlter Glaube an Standards und Tests. NZZ online vom 7. April 2012.
    Ryan, Richard M. & Sapp, Aislinn (2005). Zum Einfluss testbasierter Reformen: High Stakes Testing (HST). Motivation und Leistung aus Sicht der Selbstbestimmungstheorie. Unterrichtswissenschaft, 33, 143-159.


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