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Idealismus

    Ich glaube, dass Idealismus nicht nur schöner, sondern im Ergebnis auch realistischer als jeder schlaue, zynische „Realismus“ ist.
    Erika Mann

    Der Idealismus ist in der Wissenschaftstheorie bzw. Philosophie neben Materialismus und Dualismus  der dritte Weg, der besagt, dass der Geist die Materie erschafft. Dieser Ansatz wird in der modernen Philosophie heute kaum mehr vertreten, auch wenn gerade die Hirnforschung einige mögliche Erklärungsmodelle zum Bewusstsein dafür anbietet.

    Ein neueres Beispiel ist der Versuch von Adnan Sattar, der davon ausgeht, dass die Schwierigkeit im Verständnis des Bewusstseins  einerseits darin liegt, dass die neuronalen Prozesse im Gehirn schleifenartig sind und äußerst parallel verlaufen, scheinbar ohne einen Bestimmungsort für das Bewusstsein. Der Zusammenhang zwischen Gehirn und Bewusstsein ist aber eng und offensichtlich, denn ohne Gehirnaktivitäten können Menschen nichts wahrnehmen. Andererseits macht die Wahrnehmung auf Menschen immer den Eindruck, als ob sie eine Welt im Außen direkt beobachten würden und nicht, dass sie erst aus den neuronalen Mustern, die das Gehirn produziert, hervortritt. Um diese scheinbaren Widersprüche zu überwinden, hat Sattar als Verständnishilfe den „phänomenalen Block“ entwickelt, in dem  die neuronalen Prozesse, die zum Bewusstsein führen, und die begleitenden phänomenalen Erscheinungen sich zeitlich aufeinander abstimmen, in Phasen unterteilt und zu einem phänomenalen Block zusammengeführt.

    Sattar will mit seinem Ansatz den seiner Ansicht nur scheinbaren Widersprüche des Materialismus und Dualismus auflösen, da der materialistische Ansatz psychologisch ohnehin in eine Sackgasse führt, weil er etwa Willensfreiheit und Spiritualität als Illusion betrachtet. Heute ist man sich ziemlich sicher, dass das Gehirn selbst kein Bewusstsein produzieren kann, wodurch der materialistische Ansatz, der bis jetzt in der Hirnforschung dominierte, widerlegt.


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