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Amphetamine

    Amphetamine (amphetamines) sind chemische Substanzen, die die neuronale Aktivität stimulieren und zu einer Beschleunigung der Körperfunktionen führen, wobei der Energiepegel ansteigt und sich die Stimmung verbessert.

    So gehört etwa Ritalin zur Gruppe der Amphetamine, ist anregend und produziert pharmakologische Effekte, die denen von Kokain und anderen Amphetaminen ähnlich sind. Methylphenidat wird auch für die Behandlung der Narkolepsie (eine Schlaf-Wach-Störung mit Symptomen wie Tagesschläfrigkeit, Kataplexie, fraktioniertem Nachtschlaf, auch übersetzt als „unerholsamer Schlaf“) eingesetzt. Das größte Einsatzgebiet ist allerdings ADHS. Die häufigste Nebenwirkung von Ritalin ist ein Appetitmangel, sodass die meist ohnehin schlanken ADHS-Kinder zusätzlich an Gewicht verlieren. Weitere Nebenwirkungen sind Nervosität und Schlafstörungen, Müdigkeit, Bauchschmerzen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel und auch depressive Verstimmung oder Ängstlichkeit. Lässt die Wirkung nach, tritt die Hyperaktivität bei manchen Kindern vorüber gehend besonders ausgeprägt auf.

    Psychostimulanzien wie Methylphenidat haben nicht nur einen festen Platz in der Therapie von Aufmerksamkeitsstörungen, sondern sie werden auch häufig zur Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit eingesetzt, wobei ihre Wirkungsmechanismen nach wie vor schwer fassbar sind. Westbrook et al. (2020) untersuchten die Wirkungen solcher Medikamente und maßen gleichzeitig die Dopaminsynthesekapazität im Striatum bei Erwachsenen im Alter von 18 bis 43 Jahren. Sie verabreichten ein Placebo, Methylphenidat und Sulpirid (ein selektiver D2-Rezeptor-Antagonist), während die Probanden explizite Kosten-Nutzen-Entscheidungen darüber trafen, ob sie sich auf kognitive Anstrengungen einlassen wollten. Die Probanden wurden konkret gefragt, ob sie an einer Reihe kognitiver Tests teilnehmen würden, von denen einige einfacher und andere schwieriger wären, wobei verschieden hohe Geldbeträge je nach Schwierigkeitsgrad in Aussicht gestellt wurden. In den Ergebnissen war eine höhere Dopaminsynthesekapazität im Nucleus caudatus mit einer größeren Bereitschaft zu kognitiven Leistungen verbunden. Darüber hinaus erhöhten Methylphenidat und Sulpirid die subjektiven Werte und die Motivation zur Arbeit speziell bei Probanden mit geringer Dopaminsynthesekapazität. Diese kognitionsfördernde Medikamente könnten daher also eher auf der Motivationsebene als direkt auf der Kognition an sich wirken. Die Einnahme von Methylphenidat verbessert somit weniger die kognitiven Fähigkeiten direkt, sondern sie fördert die Motivation, sich schwierigen Aufgaben zu stellen, weil die Belohnung nach der erfolgreichen Absolvierung einer Aufgabe als stärker empfunden wird.

    Literatur

    Westbrook, A., van den Bosch, R., Määttä, J. I., Hofmans, L., Papadopetraki, D., Cools, R., Frank, M. J. (2020). opamine promotes cognitive effort by biasing the benefits versus costs of cognitive work. Science, 367, 1362-1366.
    https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/SUCHT/Ritalin.shtml (11-01-02)


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